Rund 80 bis 85 Prozent des Nahverkehrs in Mecklenburg-Vorpommern stehen still. Dies geht aus Informationen der Merkur hervor, die die bevorstehenden Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr berichten. Die Gewerkschaft Verdi hat die Ausstände ausgerufen, um auf die angespannten Tarifverhandlungen aufmerksam zu machen, die rund 2.800 Beschäftigte betreffen.
Die Warnstreiks, die von Dienstbeginn bis zum Ende des Betriebstages angesetzt sind, betreffen neun Verkehrsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern. Besonders stark sollten die Stadtbereiche Schwerin und Rostock betroffen sein, erklärte ein Verdi-Sprecher. Der Hintergrund der Streiks ist ein Tarifkonflikt zwischen Verdi und den kommunalen Arbeitgebern.
Tarifkonflikt im ÖPNV
Wie die ndr berichtet, stehen die Parteien momentan vor gravierenden Differenzen. Während Verdi eine monatliche Lohnerhöhung von 430 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten fordert, bieten die Arbeitgeber eine Entgeltsteigerung von 8,3 Prozent, mindestens jedoch 320 Euro, bei einer Laufzeit von 36 Monaten an. Diese Bedingungen wurden von Verdi bereits als unzureichend abgelehnt.
Die Verhandlungen sind angespannt, und die nächste Runde umfasst einen Termin am Donnerstag. Bei ausbleibender Einigung sind Warnstreiks am 13., 14., 17., 18. und 19. März angekündigt. Zudem wurde der geplante Ausstand am 4. März vorerst abgesagt, was als Schritt zur Einsicht der Arbeitgeber gewertet werden könnte.
Breite Auswirkungen der Warnstreiks
Die aktuellen Warnstreiks betreffen allerdings nicht nur den Nahverkehr. Beschäftigte in Kitas, Krankenhäusern, Verwaltungen und der Müllabfuhr demonstrieren ebenfalls für bessere Arbeitsbedingungen. Es wird darauf hingewiesen, dass auch der Postdienst massiv unter den Streiks leidet, was zu deutlichen Verzögerungen führt.
Christine Behle, stellvertretende Verdi-Vorsitzende, hebt die schwierigen Arbeitsbedingungen im ÖPNV hervor. Personalmangel und steigende Arbeitsverdichtung seien ständige Herausforderungen. In den kommenden Jahren treten Tausende Beschäftigte in den Ruhestand, während neue Mitarbeiter oft nur kurzfristig bleiben, was zu sozialen Problemen im Sektor beiträgt.
Die Umstände im Nahverkehr sind ernst, und zahlreiche Beschäftigte fordern eine angemessene Wertschätzung für ihre Arbeit. In den nächsten Tarifrunden wird weiter um bessere Bedingungen gekämpft, und die Gewerkschaft setzt auf Druck, um auf die Probleme im kommunalen Nahverkehr aufmerksam zu machen, wie auch die ver.di dokumentiert.