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Nutztierstrategie MV 2030: Rückgang von Schweinen und Rindern in Agrarbetrieben – Experten zweifeln an Wirksamkeit

Die Zahl der Schweine und Rinder in den landwirtschaftlichen Betrieben in Mecklenburg-Vorpommern (MV) nimmt weiterhin ab. Die von Landwirtschaftsminister Backhaus vorgestellte „Nutztierstrategie“ zur Trendwende wird von einigen bezweifelt. Backhaus äußerte sich besorgt über den Rückgang der Tierbestände und betonte die Notwendigkeit geschlossener Wertschöpfungsketten und der Veredelung heimischer tierischer Produkte innerhalb von MV.

Laut Backhaus wurden 2023 in MV noch 543.000 Schweine gehalten, was ein Drittel weniger als 2020 entspricht. Besonders drastisch war der Rückgang unmittelbar nach dem Mauerfall, als die Zahl der Schweine im Nordosten von 2,8 Millionen auf etwa 600.000 sank. Die Anzahl der Milchkühe beträgt mittlerweile 150.000, im Vergleich zu rund 295.000 im Jahr 1991.

Die Abnahme der Nutztierhaltungen bereitet Backhaus große Sorge, da aufgegebene Betriebe in den meisten Fällen nicht neu besetzt werden. Dies führt zur Verlagerung der Tierproduktion ins Ausland mit negativen Auswirkungen auf die Wertschöpfung und die Einhaltung von Umwelt- und Tierschutzstandards.

Der Landesbauernverband äußerte sich ebenfalls enttäuscht über das vorgelegte Strategiekonzept. Obwohl ambitionierte Ziele wie Klimaneutralität und höhere Tierwohlstandards formuliert wurden, fehlte es an konkreten Finanzierungs- und Umsetzungsplänen. Die Praktikerbeiträge seien bei der Ausarbeitung der Strategie kaum berücksichtigt worden, was für die Landwirte in MV einen geringen praktischen Nutzen des Konzepts bedeutet.

Auch die Grünen im Landtag äußerten Kritik an der Nutztierstrategie, da sie eine mangelnde Analyse und konkrete Schlussfolgerungen bemängelten. Fragen zu Nitratbelastungen im Grundwasser, Brandkatastrophen in Tierställen und Maßnahmen zum Gewässerschutz, Tierschutz und Klimaschutz seien in dem Strategiepapier nicht ausreichend behandelt worden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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