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Zwölfjähriger Jakob: Ein Tag als Schulsanitäter beim Schwedenfest

Der zwölfjährige Jakob aus Schwerin hat beim Schwedenfest in Wismar als Schulsanitäter wertvolle Erfahrungen gesammelt, indem er die Sanitäter bei ihrer Fußstreife begleitete und dabei viel über Erste Hilfe und den Alltag im Rettungsdienst lernte.

Der zwölfjährige Jakob aus Schwerin hat sich für einen ganz anderen Abenteuerurlaub entschieden. Während viele seiner Altersgenossen beim Schwedenfest in Wismar zuckerhaltigen Leckereien frönen oder die Fahrgeschäfte testen, zieht es den Jungen auf die Straße, um als Schulsanitäter für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Einsatz zu sein. Ganz aufgeregt und voller Enthusiasmus hat er in den Tagen zuvor kaum ein Auge zugemacht, denn er kann es kaum erwarten, hautnah zu erleben, wie es ist, Menschen in Notsituationen zu helfen.

Jakob gehört zu den jungen Ehrenamtlichen, die beim Schwedenfest eine Streife mit den professionellen Sanitätern Chris und Helen begleiten. Seine Begeisterung für die Erste Hilfe hat er aus seiner Zeit als Schulsanitäter, eine Rolle, die er seit etwa einem Jahr mit viel Engagement ausfüllt. „Es ist einfach toll, wenn man sieht, dass es den Leuten besser geht und sie wieder lachen“, erklärt er mit einem strahlenden Lächeln, während er nervös seinen Defibrillator trägt.

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Einblick in die Arbeit der Sanitäter

Dieses Jahr bietet das DRK ein Schnupperangebot für interessierte junge Menschen an. Jakob nutzt diese Gelegenheit, um mehr über die Arbeit der Sanitäter zu erfahren. Bei der Sicherheitseinweisung wird ihm ein Defibrillator gezeigt, und obwohl dieser in der ersten Einsatzstunde nicht benötigt wird, ist er stolz darauf, ihn bei sich zu haben. „Das ist ein wichtiger Rettungsapparat, der im Notfall Leben retten kann“, lernt er. Gleich zu Beginn merkt er, dass eine der Hauptaufgaben der Sanitäter darin besteht, Menschen den richtigen Weg zu zeigen.

Die ersten Stunden im Dienst sind ruhig, was den Neuling zwar etwas enttäuscht, aber er bleibt optimistisch. Chris und Helen, die bereits zum zweiten Mal auf dem Schwedenfest aktiv sind, berichten von den häufigsten Einsätzen: „In der Regel sind es kleinere Verletzungen, Auseinandersetzungen oder Beratungen für Besucher, die über Durst klagen.“ Dennoch gibt es für Jakob immer wieder neue Lerngelegenheiten. Bei einem Besuch an der Unfallhilfsstelle kann er den Gerätewagen der Medical Task Force inspizieren und entdeckt mit Begeisterung die vielfältige Ausstattung.

Ein weiteres Highlight für Jakob ist der Einblick in einen Krankenwagen. Hier lernt er, wie man mit Verletzungen umgeht und was bei einer Amputation zu beachten ist. „Das war echt spannend, besonders als ich erfuhr, dass man den Patient:innen helfen muss, wenn sie auskühlen“, erzählt er, nachdem er mit Helen selbst einen Druckverband angelegt hat.

Der Weg zur beruflichen Zukunft

Nach einem langen Tag auf den Beinen, in dem die Sanitäter bis zu 15 Kilometer zurücklegen, zeigt Jakobs Freude keine Grenzen. „Der Rucksack, den ich getragen habe, war viel leichter als meine Schultern“, schwärmt er. Sein Engagement weckt den Wunsch, später Feuerwehrmann und gleichzeitig im Rettungsdienst tätig zu sein. „Ich möchte wirklich einen Unterschied machen und Menschen in Not helfen“, sagt er mit festem Blick.

Jakob ist begeistert von der Perspektive, noch mehr über Erste Hilfe zu lernen. Im kommenden Schuljahr dürfen die Schüler Funkgeräte benutzen, wie sie auch im Rettungsdienst verwendet werden. „Darauf freue ich mich wirklich. Es ist wichtig, zu wissen, wie man sich in Notfällen verständigt“, fügt er hinzu.

Durch seine Erfahrungen beim Schwedenfest hat er nicht nur neue Fähigkeiten erlernt, sondern auch eine Leidenschaft für den Rettungsdienst entdeckt, die ihn auf seinem zukünftigen Weg begleiten wird.

Die Gelegenheit, als sanitätsdienstlicher Helfer beim Schwedenfest zu fungieren, hat Jakob neue Perspektiven eröffnet und ihn im Bestreben bestärkt, mehr über die Welt der Erste Hilfe und die dazugehörigen Berufe zu lernen. Er sieht in diesem Erlebnis den ersten Schritt in eine potenzielle Berufung, die neben der praktischen Arbeit auch eine wichtige gesellschaftliche Funktion erfüllt, indem sie anderen in Krisenzeiten zur Seite steht.

Wichtige Rolle der Schulsanitäter

Die Schulsanitäter spielen eine zentrale Rolle im Bereich der ersten Hilfe und der Notfallvorsorge an Schulen. In Deutschland gibt es bereits zahlreiche Programme, die es Schülern ermöglichen, sich zu Sanitätern ausbilden zu lassen. Diese Programme fördern nicht nur das Verantwortungsbewusstsein, sondern auch wichtige soziale Kompetenzen wie Empathie und Teamarbeit. Laut [DRK](https://www.drk.de/) wird durch die Ausbildung zum Schulsanitäter das Bewusstsein für gesundheitliche Themen und Notfallmanagement in der Schülerschaft gestärkt.

Solche Programme variieren in ihrer Ausgestaltung, bieten jedoch im Allgemeinen eine Grundausbildung in Erster Hilfe, Notfallmaßnahmen und der Handhabung von medizinischen Geräten. Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie in Notfällen reagieren sollten, und erhalten so die Möglichkeit, in betreuten Situationen Verantwortung zu übernehmen.

Ehrenamtliches Engagement in Deutschland

Ehrenamtliches Engagement hat in Deutschland eine lange Tradition und ist ein wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Laut [Statista](https://www.statista.com/) waren im Jahr 2022 etwa 31% der deutschen Bevölkerung über 14 Jahren in irgendeiner Form ehrenamtlich tätig, wobei viele in Organisationen wie dem Deutschen Roten Kreuz, der Feuerwehr oder in Sportvereinen aktiv sind. Dieses Engagement fördert nicht nur die Gemeinschaft, sondern vermittelt auch Fähigkeiten, die im Berufsleben von Nutzen sind.

Insbesondere im Bereich der Sanitätsdienste gibt es eine wachsende Nachfrage nach ehrenamtlichen Helfern. Schulen, Festivals und öffentliche Veranstaltungen benötigen oft zusätzliche Unterstützung, um die Sicherheit und Gesundheit der Besucher zu gewährleisten. Dabei tragen Ehrenamtliche wesentlich dazu bei, die Qualität und Verfügbarkeit von Erste-Hilfe-Maßnahmen zu verbessern und tragen zur allgemeinen Sicherheit bei.

Die Bedeutung der Erste-Hilfe-Ausbildung

Die Ausbildung in Erster Hilfe ist entscheidend, um im Notfall richtig reagieren zu können. Eine aktuelle Umfrage des [Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung](https://www.bzga.de/) zeigt, dass viele Deutsche sich im Falle eines Notfalls nicht sicher fühlen, richtig handeln zu können. Der Großteil der Bevölkerung hat zwar einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert, jedoch gaben viele an, dass sie sich nicht an alle Inhalte erinnern können.

Ein Schwerpunkt der Ausbildung liegt auf praktischen Übungen, die Fähigkeiten vermitteln, die im Ernstfall lebensrettend sein können. Das üben von Techniken wie Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) oder den Einsatz von Defibrillatoren gehört zwangsläufig dazu und könnte die Chancen, Leben zu retten, erheblich steigern.

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist unser Redakteur und Journalist ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjähriger Bewohner Deutschlands bringt er sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in seine Artikel ein. Er hat sich auf Themen wie Politik, Gesellschaft und Kultur spezialisiert und ist bekannt für seine tiefgründigen Analysen und gut recherchierten Berichte.
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