Nordwestmecklenburg

Vom gepflegten Garten zum verwilderten Weg: Gadebuscher Kleingärtner in Not

Teaser: In Gadebusch streiten sich der örtliche Kleingartenverein und die Stadtverwaltung über die Statusfrage eines Weges durch eine Kleingartenanlage, der zunehmend verwildert und als Naherholungsgebiet verloren gehen könnte, da die Stadt kein Interesse an der Instandhaltung zeigt.

Die Grünflächen in der Stadt Gadebusch sind oft ein Symbol für Ruhe und Erholung, doch ein ungelöster Streit um einen Weg innerhalb einer Kleingartenanlage wirft Fragen über die Verantwortung und Pflege öffentlicher Räume auf. Der Konflikt zeigt, wie Engagement von Bürgern möglich ist, jedoch auch an klare rechtliche Rahmenbedingungen gebunden sein sollte.

Der Zustand des Weges und die Herausforderungen

In einer idyllischen Kleingartenanlage, die für ihre gepflegten Gärten bekannt ist, findet sich ein Weg, der allmählich zuwächst. Auf der linken Seite gleicht der Hauptweg einem schön gepflegten Zugang zu den Gärten, während die rechte Seite von hohem Gras und überwucherten Brombeeren überwältigt ist. Klaus Pätzhold, ein engagiertes Mitglied und ehemaliger Mitarbeiter des städtischen Bauhofs, bringt das Problem auf den Punkt: „Ich habe den Weg jahrzehntelang in meiner Freizeit freigehalten, aber seit meinem Ruhestand ist nichts mehr passiert.“

Die Sichtweise der Kleingartenmitglieder

Pätzhold, der fast 20 Jahre im Bauhof gearbeitet hat, betont, dass der Weg seiner Meinung nach öffentlich ist. „Wir kümmern uns um die Pachtflächen der Kleingärten, aber dieser Weg scheint nicht darunter zu fallen“, erklärt er. Die Mitglieder des Vereins zeigen sich besorgt, dass der Zustand des Weges nicht nur ihre Gärten beeinträchtigt, sondern auch das gesamte Freizeitgebiet gefährdet.

Ein nicht genutztes Erholungsgebiet?

Der Weg ist nicht nur für die Kleingärtner wichtig, sondern auch für die Anwohner, die ihn nutzen, um zur angrenzenden Gartenanlage „An der Ellerbäk“ zu gelangen. Pätzhold warnt, dass ohne die notwendige Pflege durch die Stadt ein wertvolles Naherholungsgebiet verloren gehen könnte. „Wir möchten nicht, dass die Natur das Überhand gewinnt und die schönen Gärten beeinträchtigt“, fügt er hinzu.

Die Reaktion der Stadt Gadebusch

Bürgermeister Arne Schlien sieht dies jedoch anders: „Wir haben keine offiziellen Dokumente, die bestätigen, dass es sich um einen öffentlichen Weg handelt. Das Gelände wurde an die Kleingartenanlage verpachtet, und wir glauben, dass dieser Abschnitt Teil des verpachteten Landes ist.“ Die Stadt hat bisher keine weiteren Maßnahmen ergriffen, um die Situation zu klären.

Eigeninitiative unter den Kleingärtnern

Trotz der Unsicherheiten sind einige Mitglieder bereit, selbst Hand anzulegen. Ein 76-jähriger Gartenbesitzer sagt: „Ich mache es immer wieder sauber, denn es muss einfach schön aussehen hinter meinem Garten.“ Diese Eigeninitiative zeigt, dass die Loyalität der Gartenliebhaber zur Pflege ihrer Umgebung groß ist, doch sie kann nicht die Verantwortung der Stadt ersetzen.

Fazit: Responsibility und Engagement

Der Streit um den Weg in der Kleingartenanlage Gadebusch ist ein Beispiel dafür, wie wichtig klare Regelungen und Verantwortlichkeiten für die Instandhaltung öffentlicher Räumlichkeiten sind. Das Engagement der Bürger ist bewundernswert, sollte jedoch von einer entsprechenden Unterstützung durch die Stadt begleitet werden, um die Lebensqualität in der Gemeinde langfristig zu sichern.

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