Nordwestmecklenburg

Rettung für die Erlebnismosterei: Tradition fortgeführt vom neuen Besitzer

Ein neues Kapitel für Alt Rehse

Die kleine Mosterei auf dem Pfarrhof in Alt Rehse steht vor einem neuen, spannenden Kapitel. Nachdem die Familie Krug, die seit 1974 in dem alten Pfarrhaus lebte, die Region verlassen hat und das Anwesen verkauft hat, hat nun Andreas Guba gemeinsam mit seiner Frau, der Schauspielerin Michaela Winterstein, Pläne für die Zukunft des Ortes. Die Mosterei soll weitergeführt werden, und auch eine Pension ist geplant. „Wir möchten das Paradies, das wir im Dezember entdeckt haben, fortführen und weiterentwickeln in Zusammenarbeit mit den Bewohnern des Dorfes“, sagt Guba.

Das Pfarrhaus in Alt Rehse hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Zu DDR-Zeiten war es ein Schutzraum für Andersdenkende und ein Ort der Opposition. Matthias Wolf, ein Kultur- und Theaterwissenschaftler aus Neu Rhäse, erinnert sich an die Zeiten, in denen das Pfarrhaus Diskussionen, Denkanstöße und Handlungen ermöglichte, die unter der Überwachung der Stasi stattfanden. Wolf hofft, dass die neuen Besitzer den offenen Geist des Hauses bewahren und weiterleben.

Rudolf Krug, der fast 50 Jahre in dem Pfarrhaus wohnte, erzählt von den Herausforderungen, die er mit dem Fall der Mauer erlebte. Nachdem ihm innerhalb eines halben Jahres tausende Schweine weggeschlachtet wurden, musste er sich beruflich neu orientieren. Aus der Not heraus entstand die Idee zur Mosterei, die nun ein wichtiger Anlaufpunkt in der Region ist.

Ein Ort des Zusammenseins

Die Mosterei in Alt Rehse ist nicht nur ein Ort für die Herstellung von frischem Saft, sondern auch ein Treffpunkt für die Gemeinschaft. Hier können Bürger ihre eigenen Äpfel und Quitten pressen lassen, ohne Zusatzstoffe wie Wasser oder Zucker. Die Mosterei ist während der Saison von August bis November gut besucht, daher ist es ratsam, Termine frühzeitig zu vereinbaren.

Fast alle Apfelsorten sind für die Mosterei geeignet, wobei einige mehr und andere weniger Saft ergeben. Beim Mostvorgang können Besucher jeden Schritt miterleben, von der Zerkleinerung der Früchte bis zur Abfüllung des Saftes in Flaschen. Ein besonderes Erlebnis, das nicht nur den Gaumen erfreut, sondern auch Einblicke in die traditionsreiche Handwerkskunst des Mostens bietet.

Die Mosterei in Alt Rehse steht symbolisch für den Wandel, den das Dorf in den letzten Jahrzehnten erlebt hat. Mit dem Einzug neuer Besitzer und neuen Ideen wird hier ein neues Kapitel aufgeschlagen, das die Gemeinschaft zusammenbringt und den Charme des Ortes weiterführt.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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