In Nordwestmecklenburg ist Edgar Berg, 84 Jahre alt, als Bestatter bekannt und betreut seit über 20.000 Verstorbenen in seiner Karriere. Berg, der einen positiven Ausblick teilt, wurde mit behandelbarer Leukämie diagnostiziert und plant, bald wieder täglich in die Ostsee zu springen. In Boltenhagen hat er ein Haus und bezeichnet die Ostsee als seine Heimat. Seine Muttersprache ist Plattdeutsch, was ihm das Sprechen von Hochdeutsch erschwert.

Das Bestattungsunternehmen der Familie Berg, das seit 1835 besteht, hat Niederlassungen in Klütz, Grevesmühlen und Wismar. Neben Erdbestattungen und Urnenbestattungen bietet das Unternehmen auch innovative Bestattungsarten wie Bestattungen im Friedwald, auf See und Kompostierungen an. Besonders die Reerdigung, bei der der Körper innerhalb von 40 Tagen in fruchtbaren Boden verwandelt wird, ist hervorzuheben. Diese nachhaltigste Bestattungsform fördert die Schaffung einer Verbindung zwischen Leben und Tod, da Angehörige Bäume oder Blumen auf der Grabstelle pflanzen können.

Nachhaltige Bestattungsformen im Fokus

Die Reerdigung erfordert ein Erdgrab auf dem Friedhof und ermöglicht eine umweltfreundliche Beisetzung. Während die herkömmliche Erdbestattung eine bessere CO2-Bilanz aufweist als die Feuerbestattung, verursacht die Einäscherung CO2-Emissionen und Sondermüll. Die Kosten für eine Reerdigung variieren zwischen 5.900 und 9.200 Euro, abhängig von der Wahl des Friedhofs und der Zeremonie.

Die Transformation des Körpers in Erde erfolgt auf einem Stroh- und Grünschnittbett und wird durch Mikroorganismen unterstützt. Nach der Umwandlung entsteht fruchtbarer Humus, der auf dem Friedhof für die Bepflanzung verwendet werden kann. Besucher der Grabstelle können nach der Reerdigung kommen und die Grabpflege übernehmen. Trotz der Vorteile müssen zeitliche Aspekte und kulturelle sowie religiöse Überzeugungen berücksichtigt werden, da die Reerdigung in verschiedenen Regionen unterschiedlich verfügbar ist, wie lichtermeer-bestattungen.de berichtet.

Berg hebt auch die Bedeutung der Vorsorge für die eigene Bestattung hervor und betont, dass viele Menschen, die bald sterben, noch Ziele haben, die sie erreichen möchten. Er ermutigt zu Vorverträgen für Bestattungen, um Frieden in dieser Thematik zu finden, wie ostsee-zeitung.de feststellt.