Der Landtag in Schwerin hat nach intensiver Debatte das neue Kita-Gesetz beschlossen. Dies beinhaltet eine Senkung des Betreuungsschlüssels von einem Erzieher pro 15 Kinder auf ein Verhältnis von 1:14. Zusätzlich werden Fachkräfte durch Assistentinnen entlastet, die bei ausreichender Berufserfahrung auch kleinere Gruppen betreuen dürfen. Die Ausbildungsvergütungen für angehende Erzieherinnen und Erzieher werden um mehr als 100 Euro monatlich angehoben, um Schulabgänger für die Erzieherausbildung zu gewinnen.
Die Abstimmung über das Gesetz erfolgte mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen von SPD und Linke. Während die Grünen sich enthielten, stimmten AfD, CDU und FDP dagegen. Verschiedene Änderungsanträge, wie die Senkung des Betreuungsschlüssels in Krippen und Horten, erhielten keine Mehrheit. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig verteidigte die beitragsfreie Kita durch Bundesmittel als wichtige familienpolitische Maßnahme.
Kritik äußerte der AfD-Abgeordnete Enrico Schult, der befürchtet, dass die Betreuungsqualität in den Kitas leiden könnte. Weitere Forderungen nach einem verbesserten Betreuungsverhältnis in den Kitas von verschiedenen Gruppen, wie Gewerkschaften, werden diskutiert. Obwohl die Umsetzung des neuen Betreuungsverhältnisses erst ab 2026 verbindlich wird, gibt es Stimmen, die mehr Anstrengungen zur nachhaltigen Verbesserung der Kita-Qualität fordern.
Bildungsministerin Simone Oldenburg lobte die Gesetzesänderung als Schritt zur Qualitätsverbesserung. Sie betonte die hohe Investition des Landes in die Kinderbetreuung und die Notwendigkeit der schrittweisen Verbesserung der Gruppengrößen. Die Kosten für die Anpassung des Betreuungsschlüssels belaufen sich jährlich auf fast 12 Millionen Euro zusätzlich. Mecklenburg-Vorpommern hat bislang eine gute Versorgungssituation, verzeichnet jedoch großflächige Gruppen in Kitas und Horten.