Mecklenburg-VorpommernSchwerin

Neue Bildungsinitiative ab 2025: Mehr Unterstützung bei Berufswahl für Schülerinnen und Schüler

Verstärkte Berufsorientierung an Schulen in Mecklenburg-Vorpommern

Die Frage nach der eigenen Berufswahl beschäftigt viele Schülerinnen und Schüler. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung hat gezeigt, dass insbesondere angehende Abiturienten Unterstützung bei der Berufsorientierung vermissen. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer verbesserten Berufsvorbereitung an den Schulen.

Um diesem Bedarf gerecht zu werden, plant das Bildungsministerium in Mecklenburg-Vorpommern ab dem Schuljahr 2025/26 ein verbindliches Konzept zur Einführung. Ministerin Simone Oldenburg betont, dass bereits bestehende Angebote wie die Berufs- und Studienorientierung am Gymnasium und das Fach Berufliche Orientierung ausgebaut werden sollen, um Schülerinnen und Schüler noch gezielter zu unterstützen.

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Ein wichtiger Schwerpunkt des neuen Konzepts ist die frühzeitige Förderung der Berufswahlkompetenzen. Diese soll bereits in der Kita beginnen und sich bis zum Abitur erstrecken. Unter anderem sind verbindliche Projekttage an Grundschulen, Praxislernstunden in der Jahrgangsstufe 9 an regionalen Schulen und Berufswegekonferenzen ab der Jahrgangsstufe 8 für benachteiligte Schülerinnen und Schüler geplant.

Zusätzlich zu den bereits bestehenden Schülerbetriebspraktika sollen weitere Praktikumstage für Projekte mit externen Partnern in den Jahrgangsstufen 8 bis 11 eingeführt werden. Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen, einen Beruf anzustreben, der ihren Neigungen entspricht.

Lehrkräfte von GEW fordern mehr Unterstützung

Trotz der positiven Ansätze des neuen Konzepts äußert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bedenken bezüglich der Umsetzung. Der Landesvorsitzende Nico Leschinski kritisiert, dass viele Lehrkräfte nicht ausreichend auf die geplanten Veränderungen vorbereitet wurden. Er fordert eine umfassende Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte, um die Berufsorientierung erfolgreich umzusetzen.

Insbesondere die Ausweitung des Schülerbetriebspraktikums, die Einführung von Praxislerntagen und die geplanten Berufswegekonferenzen stellen laut Leschinski eine Herausforderung für die Lehrkräfte dar. Es wird befürchtet, dass vor allem im ländlichen Raum organisatorische Probleme auftreten könnten, die eine erfolgreiche Umsetzung erschweren.

Studienorientierung als wichtige Ergänzung

Die GEW kritisiert zudem, dass konkrete Maßnahmen zur Studienorientierung im neuen Konzept fehlen. Gerade Schülerinnen und Schüler aus Nicht-Akademiker-Haushalten benötigen bereits in der Orientierungsstufe Unterstützung, um den Weg zum späteren Studium nicht frühzeitig zu verbauen. Eine frühzeitige Studienorientierung ist daher von großer Bedeutung.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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