Die Bedeutung einer offenen Gesellschaft am Beispiel der Neubrandenburger Kirche
Inmitten des politischen Geschehens setzt ein Banner an der Johanniskirche in Neubrandenburg ein klares Statement: „Unser Kreuz hat keine Haken“. Diese Worte laden zur Diskussion ein und werfen Fragen auf, die weit über die Kirchengemeinde hinausreichen.
Ein Zeichen für Toleranz und Solidarität
Die Pröpstin Britta Carstensen erklärt, dass das Banner eine klare Haltung widerspiegelt: Toleranz, Solidarität und Nächstenliebe sind Grundwerte des christlichen Glaubens. Es dient als Botschaft, dass der christliche Glaube nicht mit rechtsextremen Ideologien vereinbar ist und für eine demokratische und menschenfreundliche Gesellschaft eintritt.
Die Diskussion innerhalb der Kirchengemeinden wird durch die Ergebnisse der jüngsten Wahlen und den Erfolg der AfD zusätzlich angeheizt. Es stellt sich die Frage, wie Kirchenmitglieder mit rechtspopulistischen Ansichten umgehen und wie die Kirche damit umgehen soll.
Ein Pastor setzt ein klares Zeichen
Während Pastorin Ulrike Kloss in Mirow klare Worte findet und sich gegen die Aussage auf dem Banner positioniert, betont sie die Notwendigkeit, konkret zu sagen, wofür man steht. Als Geistliche in der Gemeinde ist es für sie wichtig, durch Vorleben und Handeln den christlichen Werten treu zu bleiben.
Kirchengemeinden haben die Entscheidung, ob sie politische Statements abgeben – wie es die Johannisgemeinde in Neubrandenburg tat – oder sich auf andere Weise engagieren, wie z.B. mit Ausstellungen gegen Geschichtsvergessenheit, wie Pastor Eckhard Kändler in Malchow.
Ein Plädoyer für den offenen Dialog
Die Diskussion um das Banner in Neubrandenburg zeigt, wie wichtig es ist, sich den Herausforderungen einer offenen Gesellschaft zu stellen. Es geht darum, Menschen zusammenzuführen, Vorurteile abzubauen und aktiv am politischen Diskurs teilzunehmen. Das Engagement Einzelner, sei es durch politische Statements oder kulturelle Projekte, ist ein wichtiger Beitrag dazu.
Das abgenommene Banner mag aus dem Blickfeld verschwunden sein, aber die Diskussion darüber und die Bereitschaft, sich mit kontroversen Themen auseinanderzusetzen, bleibt aufrecht. Die Neubrandenburger Kirche hat gezeigt, wie wichtig es ist, als Institution Haltung zu zeigen und für die Grundwerte einer offenen Gesellschaft einzutreten.