Im Bärenwald Müritz wurde die 30-jährige Bärin „Mascha“ einer umfassenden medizinischen Untersuchung unterzogen. Die Tierärztin Julia Bohner führte den Augeninnendrucktest bei der Bärin durch, die im Park der Tierschutzstiftung „Vier Pfoten“ lebt. Neben der Untersuchung von Mascha werden auch die anderen Tiere im Park regelmäßig von den Veterinären aus Berlin geimpft. Der Bärenwald Müritz beherbergt derzeit 13 Bären, die aus früher nicht artgerechten Haltungen stammen und in großen naturbelassenen Gehegen leben.
Mascha lebte viele Jahre in einer privaten Haltung auf Betonboden, bevor sie 2006 in das Schutzprojekt „Bärenwald Müritz“ kam. Dort teilt sie sich das 16 Hektar große, wald- und wasserreiche Gelände mit zwölf anderen Bären. Bei der kürzlichen Untersuchung wurde Mascha gewogen, geröntgt, ihr wurde Blut abgenommen und Ultraschalluntersuchungen wurden durchgeführt. Trotz des Alters von 30 Jahren befindet sich Mascha in einem relativ guten Zustand, zeigt jedoch Spätfolgen der früheren schlechten Haltung.
Der Bärenwald Müritz führt regelmäßig medizinische Untersuchungen an den Tieren durch, da alle Bewohner aus nicht artgerechter Haltung stammen. Die Tiere werden entweder freiwillig an den Bärenwald übergeben oder aufgrund nicht artgerechter Bedingungen von den Behörden abgegeben. Die Einrichtung hat nicht nur eine touristische Bedeutung, sondern erfüllt auch eine wichtige Tierschutzfunktion. Aufklärungsarbeit hat dazu beigetragen, dass die nicht artgerechte Haltung von Bären in Europa rückläufig ist.
Der Bärenwald Müritz plant, ein Schutzzentrum für Großkatzen wie Löwen und Tiger zu errichten, da die nicht artgerechte Haltung dieser Tiere immer noch ein großes Problem darstellt. Die Organisation „Vier Pfoten“ hat bereits Land erworben, um den Bau des Zentrums zu starten. Es wird jedoch noch einige Jahre dauern, bis diese Raubkatzen aus nicht artgerechter Haltung eine angemessene Unterkunft erhalten.