Vorfall | Körperverletzung, Beleidigung |
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Ort | Neubrandenburg |
Verletzte | 1 |
Sachschaden in € | 2700 |
Ursache | Aggression nach Geschwindigkeitsmessung |
In Neubrandenburg kam es zu einem skandalösen Vorfall, der die Gemüter erhitzte: Ein Autofahrer rastete während einer Geschwindigkeitsmessung aus und attackierte eine Politesse. Der 46-jährige Kunststoffschweißer, der nach einem langen Arbeitstag unterwegs war, wurde mit 69 Stundenkilometern in einer 50er-Zone geblitzt. Anstatt die Strafe von etwa 70 Euro zu akzeptieren, ließ er seiner Wut freien Lauf und stellte die Ordnungshüter zur Rede. Dies führte zu einem handfesten Angriff, für den er nun mit einer Geldstrafe von 2700 Euro bestraft wurde, wie Nordkurier berichtete.
Die Richterin Birgit Hensellek war in ihrer Urteilsbegründung unmissverständlich: „So etwas gehört sich einfach nicht.“ Der Angeklagte hatte sich im Prozess zwar entschuldigt, doch die Schwere seiner Taten, darunter Körperverletzung und Beleidigung, ließ eine mildere Strafe nicht zu. Die Politesse, die er beleidigte, nahm die Entschuldigung an, doch die Erinnerung an den Vorfall bleibt.
Ein Vorfall, der die Nerven strapazierte
Der Vorfall ereignete sich im Februar 2024, als der Mann nach einem stressigen Arbeitstag nach Hause fuhr. Bereits im August 2023 war er wegen Geschwindigkeitsüberschreitung aufgefallen. Diesmal jedoch war seine Reaktion auf das Blitzlicht der Polizei übertrieben. Er stoppte abrupt, ging auf das Dienstfahrzeug der Ordnungshüter zu und stellte sie zur Rede. Die beiden Mitarbeiter fühlten sich so bedroht, dass sie die Türen verriegelten. Doch das hielt den Angreifer nicht davon ab, gegen das Auto zu klopfen und an einer wichtigen Antenne zu zerren, die für die Geschwindigkeitsmessung benötigt wird.
Als die Politesse schließlich ausstieg, um die Situation zu klären, wurde sie von dem Mann angegriffen. „Ich habe einen Stoß gegen die Brust bekommen und bin gegen die Tür gefallen“, berichtete sie. In diesem Moment drohte sie, die Polizei zu rufen, was den Angeklagten zu der beleidigenden Äußerung veranlasste: „Mach doch, du dumme Fotze.“ Diese Worte räumte er im Gericht ein, wollte sie aber nicht wiederholen.
Die Strafe und ihre Bedeutung
Die Staatsanwaltschaft forderte 90 Tagessätze zu je 30 Euro, um ein Zeichen gegen solche Übergriffe zu setzen. Der Verteidiger plädierte für eine mildere Strafe von 60 Tagessätzen. Doch die Richterin entschied sich für die höhere Summe und betonte die Wichtigkeit, dass jeder seine Arbeit ohne Angst vor Übergriffen verrichten können muss. „Das Ordnungsamt der Stadt Neubrandenburg muss respektiert werden“, stellte Hensellek klar.
Solche Vorfälle sind in der Region bisher selten, doch die Richterin warnte, dass die Gesetze für solche Delikte aus gutem Grund verschärft wurden. Der Fall zeigt, wie wichtig es ist, die Arbeit der Ordnungshüter zu schützen und respektvoll miteinander umzugehen, auch wenn man mit einer Strafe konfrontiert wird. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Vorfall als Warnung dient und ähnliche Aggressionen in Zukunft vermieden werden.