Ein großer Einsatz der Feuerwehr fand am Donnerstagmorgen im Landesamt für Soziales in Neubrandenburg statt. Auslöser war der Fund eines stark verätzten Flecks sowie ein beißender Geruch in einem Büro im zweiten Obergeschoss des Gebäudes. Die alarmierten Mitarbeiterinnen informierten gegen 8 Uhr die Feuerwehr, die sofort mit umfangreichen Maßnahmen reagierte.

Als die Einsatzkräfte eintrafen, bestätigte sich der Verdacht auf eine gefährliche Substanz. Der betroffene Bereich wurde umgehend abgesperrt, und eine teilweise Evakuierung des Hauses erfolgte. Rund 50 Einsatzkräfte, darunter die Neubrandenburger Berufsfeuerwehr sowie die Freiwilligen Feuerwehren Innstadt und Oststadt, waren vor Ort.

Untersuchungen und Verletzungen

Umfangreiche Tests und Untersuchungen zur Identifizierung der ätzenden Substanz wurden in Gang gesetzt. Die Polizei hat Ermittlungen zur Klärung der genauen Ursache des Vorfalls aufgenommen, insbesondere bleibt unklar, wie der ätzende Stoff ins Gebäude gelangte. Bei dem Vorfall klagten drei Mitarbeiterinnen über Atemwegsbeschwerden und wurden vor Ort untersucht.

Eine ähnliche Situation ereignete sich am 25. Januar 2023 in Essen. Dort alarmierte ein Anrufer die Feuerwehr aufgrund eines Austritts eines ätzenden Stoffes aus einem 200-Liter-Fass in einem Hochregallager. Auch dort mussten zahlreiche Einsatzkräfte und Spezialfahrzeuge mobilisiert werden, während alle Mitarbeiter den Lagerbereich unverletzt verlassen konnten. In dieser Situation versuchte ein Mitarbeiter, die austretende Flüssigkeit mit Bindemittel aufzunehmen, kam jedoch in Kontakt mit dem Stoff und wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht.

Sicherheitsvorkehrungen und Einsatzdokumentation

Bei den aufwendigen Einsätzen trugen die Feuerwehrkräfte spezielle gasdichte Chemikalienschutzanzüge. Diese Ausrüstung ist entscheidend für die Sicherheit der Einsatzkräfte, während sie das Leck abdichten und die kontaminierte Flüssigkeit aufnehmen. Nach Abschluss der Maßnahmen wurden die Einsatzkräfte vor der Halle dekontaminiert. Die gesamte Einsatzstelle wurde anschließend an den Eigentümer übergeben.

Die Dokumentation solcher Einsätze wird von vielen Einsatzleitern als lästige Pflicht angesehen, ist jedoch rechtlich notwendig. Sie dient als wichtige Datenquelle für zukünftige Planungen, wie in den Empfehlungen der Sicherheitsassistent erläutert wird. Die Komplexität der Feuerwehrsysteme erfordert retrospektive Analysen, um die strategische Planung des Brandschutzes zu verbessern.

In Neubrandenburg bleibt die Lage angespannt, während die Ermittlungen zur Quelle der ätzenden Substanz weitergehen. Die Feuerwehr und die Polizei sind weiterhin eng koordiniert, um die Sicherheit der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit zu gewährleisten. Diese Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit robuster Sicherheitssysteme und Einsatzvorbereitungen in Einrichtungen mit potenziell gefährlichen Substanzen.