In einem skandalösen Prozess im Amtsgericht Neubrandenburg wurde ein Bäckereiunternehmen wegen Subventionsbetrugs verurteilt. Die Inhaber hatten im Rahmen der Coronahilfen falsche Angaben gemacht, um zinsvergünstigte Kredite und Liquiditätshilfen in Höhe von über 150.000 Euro zu beantragen. Staatsanwalt Klaus Oerters brachte vor, dass die Bäckerei bereits zu dem Zeitpunkt in wirtschaftlichen Schwierigkeiten war, als die Anwendung für den KfW-Kredit im April 2020 eingereicht wurde. Es stellte sich heraus, dass der Antrag nicht ordnungsgemäß ausgefüllt war, was zu einem unrechtmäßigen Subventionsvorteil von rund 24.000 Euro führte, wie nordkurier.de berichtete.
Zu einem formellen Urteil kam es nicht, da die Angeklagten und ihre Verteidiger schließlich eine Einigung mit dem Gericht erzielten. Die Richterin Tanja Krüske entschied, dass beide Angeklagte jeweils 25.000 Euro an karitative Einrichtungen zahlen müssen, um das Verfahren gegen sie einzustellen. Diese Zahlung soll sicherstellen, dass das Thema endgültig abgeschlossen ist und der Bäckermeister nach dem langen Rechtsstreit endlich wieder seinem Handwerk nachgehen kann.
Tragischer Mordfall in Torgelow
Inzwischen hat ein anderer erschütternder Fall das Gericht beschäftigt: Die Mutter der getöteten Leonie aus Torgelow wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Richterin Krüske stellte fest, dass die 27-Jährige sich der fahrlässigen Tötung schuldig gemacht habe, weil sie nicht rechtzeitig Hilfe für ihre schwer verletzte Tochter geholt hatte. Leonie war am 12. Januar 2019 infolge brutaler Misshandlungen durch ihren Stiefvater verstorben. Die Richterin verdeutlichte, dass das Mädchen möglicherweise überlebt hätte, wenn die Mutter schneller reagiert hätte, wie zeit.de berichtete.
Dieses tragische Urteil verdeutlicht die gravierenden Konsequenzen von Untätigkeit in einem Moment der Not. Während der Stiefvater wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, muss die Mutter nun für ihre Versäumnisse geradestehen. Die Tragik dieser Geschichte wirft einen dunklen Schatten auf das Geschehen im Gericht.
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