In Mecklenburg-Vorpommern häufen sich derzeit die Meldungen über vermehrtes Vorkommen von Gespinstmotten. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock wies darauf hin, dass die Raupen dieser Mottenart vor allem an Sträuchern wie Pfaffenhütchen, Weißdorn, Schlehe und Obstbäumen fressen. Sie können innerhalb weniger Tage die befallenen Pflanzen vollständig entlauben und mit Spinnseide überziehen, was einen gespenstischen Anblick bietet. Trotz ihres Erscheinungsbildes stellen die Gespinstmotten weder für die Pflanzen noch für den Menschen eine Gefahr dar.
Verwirrung entsteht oft, da Bürger vermehrt die Gesundheitsbehörden kontaktieren und fragen, ob es sich bei den Motten um den gefürchteten Eichenprozessionsspinner handelt. Die Experten können jedoch nach Zusendung eines Fotos meist Entwarnung geben. Im Gegensatz zu den feinen Brennhärchen des Eichenprozessionsspinners, die schwere allergische Reaktionen bei Menschen auslösen können, sind die Gespinstmotten harmlos.
Die Verbreitung des Eichenprozessionsspinners in Mecklenburg-Vorpommern ist nach wie vor auf die südlichen Landesteile konzentriert, insbesondere den Landkreis Ludwigslust-Parchim. In anderen Regionen wie dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gibt es derzeit nur wenige Meldungen über kleine Nester. Dort wird die Ausbreitung oder Intensivierung des Befalls vor allem an den Rändern bisheriger Verbreitungsareale beobachtet. Zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners wird im Landkreis Ludwigslust-Parchim regelmäßig vorgegangen.
Die Gespinstmotte tritt nicht nur in ländlichen Gebieten, sondern auch in Großstädten wie Hamburg auf. Die meisten Populationen regulieren sich innerhalb kurzer Zeit von selbst, sodass eine Bekämpfung in den meisten Fällen nicht erforderlich ist. An besonders intensiv genutzten Stellen kann der Befall jedoch mit einem scharfen Wasserstrahl bekämpft werden.