Tankstellen-Überfallserie in Rostock: Prozess gegen 29-Jährigen gestartet

Mit der Verlesung der Anklageschrift hat am Landgericht Rostock der Prozess zu einer Tankstellen-Überfallserie begonnen, bei der ein 29-jähriger Mann aus Rostock des schweren Raubes in sieben Fällen angeklagt ist. Innerhalb knapp einer Woche im Dezember überfiel er Tankstellen in verschiedenen Ortschaften und erbeutete Bargeld, Zigaretten und Tabak im Gesamtwert von knapp 3700 Euro. Beim letzten Überfall wurde der Täter auf frischer Tat gefasst.

Zu Prozessbeginn war ein psychologischer Gutachter, der die Schuldfähigkeit des Angeklagten zur Tatzeit begutachten sollte, nicht anwesend. Daher wurde lediglich die Anklage verlesen. Der Verteidiger des Mannes kündigte jedoch an, dass der Angeklagte in einer der nächsten Verhandlungen eine umfassende Aussage machen werde, um sein Motiv zu erläutern. Bislang bleibt das Motiv des Täters unklar.

Während der Überfälle bedrohte der Täter die Angestellten mit einer Luftdruckpistole und zwang sie zur Herausgabe von Geld, wobei glücklicherweise niemand ernsthaft verletzt wurde. Es ist noch unklar, ob der Angeklagte mögliche Komplizen hatte oder welche Rolle eine junge Frau spielte, die anfangs unter Tatverdacht stand, letztendlich jedoch nicht angeklagt wurde.

Das Landgericht plant insgesamt elf Verhandlungstage und wird den Prozess am 26. Juni fortsetzen. Ein mögliches Urteil wird voraussichtlich im September erwartet, abhängig vom Umfang der Beweisaufnahme und vom Geständnis des Angeklagten. Dem Beschuldigten droht im Falle einer Verurteilung eine mehrjährige Haftstrafe.