Rinder, die traditionell als wenig anfällig für die Vogelgrippe galten, sind nun zunehmend von Infektionen betroffen, besonders in den USA. Dort wurden bereits 36 Milchviehbetriebe in neun Bundesstaaten positiv auf den H5N1-Erreger getestet. Um die Ursachen und Auswirkungen dieser Infektionen zu untersuchen, planen Forscher des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Insel Riems nun Versuche im Hochsicherheitstrakt. Die Infektionsversuche an Kühen sollen klären, wie das Virus in die Tiere gelangt und warum sie erkranken.
Besonders besorgniserregend ist die Feststellung, dass in den USA Erbgutschnipsel des H5N1-Virus in pasteurisierter Milch gefunden wurden. Diese kontaminierte, aber nicht infektiöse Milch gelangte sogar in Supermärkte. In Deutschland hingegen wurden bislang keine Hinweise auf H5N1-Infektionen bei Rindern entdeckt, was das Risiko eines Eintrags des amerikanischen Virusstamms als „sehr gering“ einstuft.
Trotz der Entwarnung für Deutschland möchten die Forscher die Infektionswege und Symptome besser verstehen, da ein Ausbruch in europäischen Beständen drastische Maßnahmen erfordern würde. Die Erkrankungen bei den betroffenen Kühen äußern sich in verschiedenen Symptomen, darunter Durchfall und reduzierte Milchleistung, wobei die Milch cremig und gelblich erscheint. Eine mögliche Übertragung durch Melkgeschirre wird ebenfalls in Betracht gezogen.
Die Rinderallianz in Mecklenburg-Vorpommern verfolgt die Situation in den USA aufmerksam, betont jedoch, dass das Risiko hierzulande als niedrig einzustufen ist. Geplante Versuche an Kühen im Hochsicherheitstrakt des Friedrich-Loeffler-Instituts sollen weitere Erkenntnisse liefern, insbesondere zur Übertragung des Virus und möglichen Schutzmaßnahmen.
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