Am 2. März 2025 beobachten Anwohner und Fachleute an der deutschen Ostseeküste die aktuellen Wasserstände mit wachsender Besorgnis. Sturmfluten an der Ostsee sind kein seltenes Phänomen; sie treten mehrmals im Jahr auf, wie das kn-online berichtet. Die jüngsten Daten des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie zeigen, dass in der Saison 2021/2022 sieben Sturmfluten und in der darauffolgenden Saison 2022/2023 fünf Sturmfluten registriert wurden.

Neben diesen Sturmfluten gab es in denselben Zeiträumen auch Niedrigwasserereignisse, die in die Bilanz eingehen. So wurde in der Saison 2021/2022 viermal Niedrigwasser und in der Saison 2022/2023 zweimal Niedrigwasser verzeichnet. Die Pegelstände variieren an den verschiedenen Messstationen entlang der Küste; besonders relevant sind die Messwerte bei Kiel-Holtenau, die einen mittleren Wasserstand von 504 cm aufweisen.

Sturmflut-Klassen und Warnsysteme

Sturmfluten werden in verschiedene Klassen eingeteilt, abhängig von ihrer Höhe über dem mittleren Wasserstand. Eine Sturmflut beginnt bei 1,00 bis 1,25 Metern, während eine extreme Sturmflut über 2,00 Meter reicht. Warnungen für Hochwasser werden durch ein umfassendes System ausgegeben, das Bund, Länder und weitere lokale Behörden umfasst. Diese Warnungen erreichen die Bevölkerung über diverse Kanäle wie Radio, Fernsehen und soziale Medien, um eine schnelle Reaktion zu gewährleisten.

Bei drohenden Sturmfluten sind die Verhaltensregeln entscheidend. Bürger werden angehalten, Strom und Gas abzuschalten, wichtige persönliche Dinge in höhere Stockwerke zu bringen und sich mit batteriebetriebenen Radios und Taschenlampen auszurüsten. Darüber hinaus sollte man Lebensmittel- und Trinkwasservorräte anlegen und Uferbereiche meiden, um die eigene Sicherheit zu gewährleisten.

Erhöhte Wasserstände im Januar 2025

Die hydrologische Situation an der Ostseeküste wurde in den letzten Monaten von mehreren Sturmfluten geprägt. So gab es beispielsweise am 11. und 12. Januar 2025 erhöhte Wasserstände aufgrund starken Windes aus Nordwest. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie informierte bereits am Vormittag des 10. Januar über bevorstehende Sturmfluten in der Kieler Bucht.

In Koserow wurden dabei die höchsten Wasserstände gemessen, mit einem Pegel von 1,28 Metern über dem mittleren Wasserstand. Die Sturmflutmarke von 1,0 Meter wurde dort insgesamt 31 Stunden überschritten. Eine Entwarnung erfolgte schließlich am 12. Januar um 14 Uhr für sämtliche betroffenen Gebiete der deutschen Ostseeküste.

Wassertemperatur und hydrologische Analysen

Zusätzlich zu den Hochwasser- und Niedrigwasserereignissen werden an der deutschen Ostseeküste auch regelmäßig Wassertemperaturen gemessen. Diese Angaben werden in monatlichen Berichten veröffentlicht, die sowohl Minimum- als auch Maximumwerte beinhalten. Diese Berichte geben auch Aufschluss über die meteorologische und hydrologische Situation in der Region, insbesondere bei Sturmfluten und Sturmniedrigwässern. Interessierte finden detaillierte Informationen in den Monatsberichten auf der Webseite des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie.

Die Ostsee bleibt ein faszinierendes, aber auch herausforderndes Gewässer, dessen dynamische Wasserstände sowohl für Anwohner als auch für Wissenschaftler von großem Interesse sind.