Mecklenburg-Vorpommern

Klimaschutz im Fokus: Waldaktie und Moorfutures im Rückblick

Die von Mecklenburg-Vorpommern ausgegebenen «Ökowertpapiere» für Aufforstungsprojekte, wie die Waldaktie und Hecken-Schecks, zeigen stagnierende Einnahmen, während die Moorfutures für die Wiedervernässung trockengelegter Moore, besonders im Herbst, signifikante finanzielle Erfolge verzeichnen, was die Notwendigkeit nachhaltiger Klimaprojekte unterstreicht.

Nachhaltige Investitionen im Fokus

Die Diskussion um die Wirksamkeit von sogenannten „Ökowertpapieren“ in Mecklenburg-Vorpommern hat in letzter Zeit an Fahrt gewonnen. Während Umweltminister Till Backhaus (SPD) auf die Bedeutung solcher Initiativen für klimatische Maßnahmen verweist, zeigen die aktuellen Rahmendaten einen ernüchternden Trend, der die Frage aufwirft: Lohnt sich der Aufwand wirklich?

Die Rolle der Moorfutures

Besonders auffällig sind die Erfolge der Moorfutures, die zur Finanzierung der Wiedervernässung von trockengelegten Mooren eingesetzt werden. Diese gelten als bedeutende CO2-Quellen, wenn sie entwässert sind. Ein Beispiel aus der Gemeinde Lärz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte verdeutlicht dies. Ein Unternehmen investierte vergangenes Jahr 500.000 Euro in Moorfutures, wodurch das Projekt „Märchenwiese Ichlim“ realisiert werden konnte. Hier zeigt sich, wie gezielte Investitionen positive ökologische Effekte nach sich ziehen können.

Kritik an den „Ökowertpapieren“

Die „Ökowertpapiere“, zu denen auch die Waldaktie und der Hecken-Scheck zählen, stehen jedoch in der Kritik. In einer Antwort auf eine Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Martin Schmidt wurde deutlich, dass die Einnahmen aus diesen Wertpapieren enttäuschend gering sind. Im vergangenen Jahr wurden lediglich 338 Waldaktien verkauft, was insgesamt nur 3.380 Euro einbrachte. Zum Vergleich: Im Jahr 2010 waren es 23.866 Waldaktien, die einen stattlichen Betrag in die Kassen spülten. Diese deutlichen Rückgänge werfen Fragen zur Effizienz der Werbemaßnahmen für solche „Ökowertpapiere“ auf.

Die Bedeutung der Aufforstung

Waldaktien wurden 2007 eingeführt, um Aufforstungsprojekte zu fördern. Bislang wurden mit den Erlösen aus diesen Papieren rund 100 Hektar Wald aufgeforstet. Trotz dieser Erfolge bleibt das allgemein steigende Interesse an Klimaschutzmaßnahmen kritisch im Blick, wenn die Zahlen für andere Wertpapiere wie die Hecken-Schecks und Streuobst-Genussscheine betrachtet werden, die ebenfalls nur begrenzte Mittel generiert haben.

Zukunft der Klimafinanzierung: Ein Umdenken nötig?

Die AfD sieht die Einführung eines Kompetenzzentrums für Ökowertpapiere im Umweltministerium als unnötige „PR-Show“ und fordert eine Reform der Spendenakquise. Angesichts der geringen Einnahmen durch die Waldaktie und andere „Ökowertpapiere“ stellt sich die Frage, wie Staat und Gesellschaft effektivere Wege finden können, um ökologische Projekte zu unterstützen. Die Herausforderung besteht nicht nur darin, ausreichend Mittel zu generieren, sondern auch das öffentliche Bewusstsein für die tragende Rolle der Klimaschutzmaßnahmen zu schärfen.

Lebt in Rügen und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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