Steigende Population der Kegelrobben: Auswirkungen auf die Nordseeküste
Die Anzahl der Kegelrobben in deutschen Gewässern nimmt stetig zu und stellt Forscher vor neue Herausforderungen. In den letzten fünf Jahren verzeichnete das Wattenmeer-Sekretariat einen jährlichen Anstieg von neun Prozent bei den registrierten Kegelrobbenjungen.
Die Experten vermuten, dass diese Entwicklung auf eine Kombination aus günstigen Umweltbedingungen und erhöhter Aufmerksamkeit für den Schutz dieser bedrohten Art zurückzuführen ist. Allerdings sind sie auch besorgt, da der Anstieg der Jungtiere im Vergleich zu früheren Jahren etwas langsamer verläuft. Sophie Brasseur, eine Forscherin aus der länderübergreifenden Gruppe, betont, dass es noch zu früh ist, um den genauen Grund für diese Verlangsamung zu bestimmen.
Die Saison 2023/2024 brachte insgesamt mehr als 2.547 Jungtiere hervor, wobei die meisten im niederländischen Wattenmeer gesichtet wurden. Interessanterweise sank die Zahl der registrierten Jungtiere in Niedersachsen um etwa ein Prozent, was Forscher auf schlechtes Wetter und somit erschwerte Beobachtungen zurückführen.
Auf Helgoland konnte hingegen ein Anstieg von 16 Prozent bei den beobachteten Jungtieren verzeichnet werden. In anderen Teilen des Wattenmeers wurden während der Zählungen keine Jungtiere gesichtet, was jedoch später durch vereinzelte Beobachtungen in Dänemark und Schleswig-Holstein ausgeglichen wurde.
Die Zählungen im März und April ergaben einen weiteren Anstieg der Gesamtpopulation der Kegelrobben um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit über 11.500 ausgewachsenen Exemplaren in der Region ist die Art weiterhin präsent, wobei die meisten im niederländischen Wattenmeer zu finden sind.
Die zunehmende Population der Kegelrobben zeigt, dass Schutzmaßnahmen und Umweltbewusstsein Früchte tragen. Durch die genaue Beobachtung und Erfassung der Daten können Forscher wichtige Erkenntnisse gewinnen, um diese faszinierenden Meerestiere langfristig zu schützen.