Kampf um Campingplatz: Gericht entscheidet im Streit um 15 Hektar in Prerow

Der Campingplatz in Prerow, idyllisch gelegen mitten in weißen Sanddünen und umgeben von hohen Kiefern, ist Schauplatz eines erbitterten Streits zwischen dem Land Mecklenburg-Vorpommern und der Regenbogen AG. Am Landgericht Stralsund kam es zu keiner gütlichen Einigung, und das Gericht wird am 28. Juni entscheiden. Das Hauptanliegen des Streits dreht sich um eine etwa 15 Hektar große Teilfläche des Campingplatzes, die im Wald liegt. Die Regenbogen AG, die den Platz seit drei Jahrzehnten betreibt, weigert sich, den Platz aufzugeben, obwohl das Land den Pachtvertrag zum 31. Dezember 2023 gekündigt hat.

Die Regenbogen AG argumentiert, dass der Vertrag eine Laufzeit bis 2042 hat und fordert Entschädigungszahlungen für Investitionen, die in den letzten Jahrzehnten auf dem Campingplatz getätigt wurden. Das Land und das Unternehmen sind weit davon entfernt, eine Einigung zu erzielen. Die Regenbogen AG schlug als Kompromiss eine verkürzte Vertragslaufzeit bis 2028 sowie eine Entschädigungssumme von 16 Millionen Euro vor. Für den Zeitraum bis 2042 würden dem Unternehmen angeblich 42 Millionen Euro an Einnahmen entgehen.

Der Vorsitzende Richter der 6. Zivilkammer am Landgericht Stralsund appellierte an beide Parteien, sich zusammenzusetzen und nach einer Lösung zu suchen, möglicherweise mit Hilfe eines Güterichters. Der Streit um den Campingplatz erstreckt sich auf mehrere Gerichtsverfahren in Stralsund, Rostock und Greifswald, die unter anderem das Vergabeverfahren an einen neuen Pächter und unterschiedliche Flächen betreffen. Der Richter betonte die mögliche Länge des Verfahrens und fragte, ob dies wirklich notwendig sei, da letztendlich die Richter davon profitieren würden. Er forderte dazu auf, bereits jetzt nach einer Lösung zu suchen, anstatt durch alle Instanzen zu gehen.