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Neue Experimente im Kernfusions-Experimentierzentrum Wendelstein 7-X in Greifswald: Auf dem Weg zu unerschöpflicher Energie

Neue Hoffnung für eine nachhaltige Energieversorgung: Kernfusionsexperiment „Wendelstein 7-X“ startet in neue Phase

Das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald steht vor einer aufregenden neuen Phase, da das Kernfusionsexperiment „Wendelstein 7-X“ im September seinen Betrieb wieder aufnimmt. Dieses Experiment birgt das Potenzial, die Grundlagen für die Entwicklung von Kernfusionskraftwerken zu schaffen, die in der Zukunft möglicherweise eine nahezu unerschöpfliche und umweltfreundliche Energiequelle darstellen könnten.

Die Forscher des Instituts haben ein ehrgeiziges Ziel vor Augen: die kontrollierte Verschmelzung von Wasserstoff-Atomkernen, um massive Energiemengen zu erzeugen. Durch diesen Prozess, genannt Kernfusion, sollen extreme Temperaturen und Drücke erzeugt werden, um Wasserstoffkerne miteinander zu verschmelzen und dabei Energie freizusetzen – ähnlich wie in der Sonne.

Es ist seit langem ein Traum der Menschheit, Energie auf die gleiche Weise wie die Sonne zu erzeugen. Der Schlüssel dazu liegt in der Schaffung von extremen Temperaturen von 100 Millionen Grad und langen Plasmaentladezeiten – ein Ziel, auf das die Forscher im Wendelstein 7-X abzielen, um näher an die Realisierung von fusionsbetriebenen Kraftwerken heranzukommen. Seit einem halben Jahrhundert arbeiten Wissenschaftler daran, diese Prozesse beherrschbar zu machen, und der jüngste Erfolg in Greifswald mit der Stabilisierung von Plasma in der Anlage markierte einen signifikanten Meilenstein.

Professor Thomas Klinger, Institutschef des Max-Planck-Instituts, betont die Bedeutung der Forschung im Bereich der Kernfusion. Er betont, dass selbst mit dem Aufbau erneuerbarer Energiequellen wie Wind und Sonne, die Energiegewinnung durch Fusion langfristig unverzichtbar sein wird. Die bevorstehende Experimentierphase wird die Forscher vor die Herausforderung stellen, das Plasma auf Temperaturen von bis zu 40 Millionen Grad zu erhitzen und gleichzeitig stabil zu halten – ein kritischer Schritt in Richtung der Machbarkeit eines Fusionskraftwerks.

Um den Reaktor auf einen potenziellen Dauerbetrieb vorzubereiten, wurde neue Technologie eingeführt, darunter ein Pellet-Injector im Wert von sechs Millionen Euro, um das Plasmagefäß mit Gas zu versorgen. Das Ziel ist es, eine kontinuierliche Zufuhr von Wasserstoff sicherzustellen und somit den Weg für einen möglichen Dauerbetrieb des Reaktors zu ebnen.

Die Erkenntnisse aus diesen Experimenten werden nicht nur zur Weiterentwicklung der Kernfusionstechnologie beitragen, sondern auch dazu beitragen, die Prozesse im Plasma besser zu verstehen. In einer Zeit, in der die Energiefrage eine der größten Herausforderungen der Menschheit darstellt, eröffnet die Forschung im Bereich der Kernfusion neue Perspektiven für eine nachhaltige und saubere Energiezukunft.

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