Die Obstbauern in Sachsen sind besorgt über die bevorstehenden Spätfröste, die für das kommende Wochenende vorhergesagt werden. Geschäftsführer Udo Jentzsch vom Landesverband Sächsisches Obst äußerte große Sorge angesichts der Frostnächte mit Temperaturen bis zu vier Grad Celsius. Die Obstbäume blühen in diesem Jahr fast drei Wochen früher als üblich, was laut Jentzsch auf den milden Winter ohne Frost zurückzuführen ist. Nachttemperaturen von bis zu minus 5 Grad Celsius über längere Zeit könnten katastrophale Auswirkungen auf die Vegetation haben, so Jentzsch.
Auch die Winzer im Elbtal bereiten sich auf mögliche Schäden vor und schützen ihre Reben in gefährdeten Lagen. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor sehr verbreitetem Frost am Wochenende aufgrund von Kaltluft aus dem Norden. Meteorologen erwarten Minusgrade in der Nacht zum Sonntag und bis zu minus 3 Grad Celsius am Montag, in ungünstigen Lagen sogar bis minus 5 Grad Celsius.
Die Winzer in der Region berichten bereits von Schäden durch Spätfrost in den Junganlagen. Karl Friedrich Aust aus Radebeul berichtete von erheblichem Schaden in einem Teil seiner Anbaufläche. Junge Reben werden mit Erde bedeckt und in älteren Anlagen werden Frostkerzen aufgestellt, um Schäden zu minimieren. Felix Hößelbarth vom Weinbauverband Sachsen weist darauf hin, dass erste Frostschäden nicht zwangsläufig zu Ertragsverlusten führen, aber weitere Frostnächte bedenklich sind, da die Reben bereits weit entwickelt sind.
Auch das Staatsweingut Schloss Wackerbarth ergreift Maßnahmen, um Schäden zu vermeiden oder zu minimieren. Stockfeuer und Feuerkerzen sollen den Boden wärmen, besonders in den Junganlagen. Bei anhaltenden Minustemperaturen unter minus 1 Grad Celsius drohen den Obstbauern Ernteeinbußen. Einige Obstbauern zünden Feuer auf ihren Feldern an, um die Pflanzen vor dem Frost zu schützen. Erdbeeren können hingegen durch einfache Mittel wie Vlies oder Folie geschützt werden.