Die Digitale Landesschule in Mecklenburg-Vorpommern, die vor drei Jahren vom Bildungsministerium ins Leben gerufen wurde, expandiert ihr Angebot. Geplant ist eine Ausweitung der digitalen Angebote ab dem kommenden Schuljahr im Herbst, um die Nutzung von virtuellen Unterrichtseinheiten weiter zu erhöhen. Die Anzahl der Lehrkräfte soll von zehn auf zwanzig verdoppelt werden. Diese Maßnahme soll insbesondere dazu beitragen, Unterrichtsausfälle zu minimieren und die Attraktivität des digitalen Lernens zu steigern. Laut einem Bericht der FAZ nehmen derzeit rund 250 Schülerinnen und Schüler aus acht Schulen an den digitalen Unterrichtseinheiten in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch teil.
Die Digitale Landesschule ist als eine „Schule ohne eigenes Schulhaus“ konzipiert. Dies ermöglicht es, Vertretungsunterricht für die Jahrgangsstufen 9 bis 12 anzubieten, ohne physisch anwesend zu sein. Die digitalen Angebote werden in einem speziellen Produktionsstudio in Rostock erstellt, wodurch die Qualität der Unterrichtsangebote gesichert wird. Teilnehmende Schulen können diese Einheiten flexibel in ihre bestehenden Stundenpläne integrieren.
Finanzierung und zukünftige Perspektiven
Für den Aufbau der Digitalen Landesschule stehen bis Ende 2024 insgesamt drei Millionen Euro zur Verfügung, um die Infrastruktur und die benötigten digitalen Lerninhalte zu fördern. Für das Jahr 2023 sind bereits 495.000 Euro für den laufenden Betrieb eingeplant, ohne die Personalkosten und zusätzliche Investitionen.
Ein zentrales Ziel der Digitalen Landesschule ist auch die Weiterentwicklung der beruflichen Bildung innerhalb des Landes. So plant das Land, digitale Schulangebote auch für die circa 190 Berufsbildungsgänge anzubieten. Diese Bildungsangebote sollen zunächst in ausgewählten Lernfeldern und Modulen in zwei Berufsbereichen bereitgestellt werden. Die Entwicklung des Portfolios wird auf Basis gesammelter Erfahrungen stetig erweitert, was den Bedürfnissen der Schulen und Betriebe gerecht werden soll. Informationen hierzu stellt die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern bereit.
Digitale Kompetenzen für die Schulen
Im Kontext der digitalen Transformation ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler am Ende ihrer Schulzeit über bestimmte digitale Kompetenzen verfügen. Ein verbindlicher Kompetenzrahmen, der auf verschiedenen Kompetenzbereichen basiert, wird implementiert. Dazu gehören unter anderem das Suchen, Verarbeiten und Präsentieren von Informationen sowie das sichere Agieren im digitalen Raum. Dieses Paradigma ist Bestandteil einer umfassenden Strategie, welche die Überarbeitung der Bildungs- und Rahmenpläne aller Schulformen und Fächer anstrebt. Diese Informationen finden sich in einem Artikel von bildung.digital.
Es wird deutlich, dass die Digitalisierung an Schulen nicht nur technologische Aspekte umfasst, sondern auch eine umfassende Schulentwicklung in mehreren Dimensionen erfordert – von der Organisationsentwicklung über die Personalentwicklung bis hin zur Unterrichtsentwicklung. Das SAMR-Modell kann dabei helfen, den Einsatz digitaler Tools im Unterricht zu analysieren und zu reflektieren. Diese übergreifenden Entwicklungsprozesse sollen langfristig die Bildungseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern zukunftssicher machen und die digitale Transformation in den Schulen vorantreiben.