Berufsschulen in Mecklenburg-Vorpommern stehen vor einer neuen Herausforderung, um die Qualität ihres Bildungsangebots aufrechtzuerhalten. Laut einer Studie der Prognos AG, die im Auftrag des Bildungsministeriums und des Landesamtes für innere Verwaltung in MV erstellt wurde, müssen die Schulen ihre Strategie ändern. Diese Veränderung wird durch erwartete steigende Schülerzahlen und gleichzeitig sinkende Lehrerzahlen bis zum Jahr 2035 bedingt.
Eine wichtige Entwicklung ist dabei der prognostizierte Anstieg der Schüler um rund 20 Prozent bis 2035, was einer Zunahme von etwa 6000 Schülern entspricht. Dies wird zwangsläufig einen erhöhten Bedarf an Lehrkräften mit sich bringen, insbesondere in den Bereichen Wirtschaft und Verwaltung, Gesundheit und Pflege sowie Sozialwesen.
Die Studie weist auch darauf hin, dass bis 2035 rund 200 Vollzeitäquivalente Lehrerstellen in ganz Mecklenburg-Vorpommern mehr benötigt werden als 2021. Besonders betroffen von diesem Bedarf an neuen Lehrkräften sind die Landkreise Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim.
Des Weiteren zeigt die Studie, dass in bestimmten Fachbereichen wie den Gesundheits- und Pflegeberufen sowie im Sozialwesen ein höherer Bedarf an Fachkräften besteht. Schulen in freier Trägerschaft spielen hierbei eine wichtige Rolle, da sie einen Großteil der Auszubildenden in diesen Bereichen unterrichten. Öffentliche Schulen könnten jedoch als Alternative dienen, um die Ausbildung der Fachkräfte in diesen relevanten Berufsfeldern sicherzustellen.
Eine weitere Herausforderung stellen die Fachkräftelücken in technischen Berufen und dem Handwerk dar. Besonders gebäude- und versorgungstechnische Berufe, Mechatronik, Energie- und Elektroberufe sowie Berufe im Bauwesen und gewerblichen Handwerk weisen Fachkräfteengpässe auf. Dies könnte vor allem die ländlichen Regionen stärker betreffen als die städtischen Gebiete.
Zusätzlich werden Berufsschulen in Mecklenburg-Vorpommern vor höhere Anforderungen durch die Digitalisierung und die ökologische Transformation gestellt. Die Ausstattung der Schulen sowie das Lehrpersonal, insbesondere in technischen Berufen, müssen diesen neuen Anforderungen gerecht werden, um die Schüler optimal auf die Veränderungen in der Arbeitswelt vorzubereiten.