Der politische Streit zwischen dem CDU-Politiker Philipp Amthor und dem SPD-Abgeordneten Erik von Malottki nimmt Formen an, nachdem Amthor den Rapper Fler in den Bundestag eingeladen hat. Dieser Schritt sorgt für erheblichen Unmut bei von Malottki, der ihm Doppelzüngigkeit vorwirft. Die Spannungen sind besonders bemerkenswert, da von Malottki im gleichen Wahlkreis wie Amthor kandidiert und ihm 2021 das Direktmandat weggenommen hatte.

In einem Instagram-Video hat von Malottki eine Liste von 13 Verurteilungen Flers veröffentlicht, zu denen Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung zählen. Besonders problematisch ist für von Malottki Flers vermeintliche Nähe zu kriminellen Verstrickungen, einschließlich seiner angeblichen Verbindungen zu den Hells Angels. Der SPD-Politiker bezeichnet die Einladung amthor als Doppelmoral, nicht zuletzt, weil Fler in der Vergangenheit Polizisten und Frauen beschimpfte.

Politische Motive und die Reaktion Flers

Aussagen von Erik von Malottki, dass Fler „Hells Angels Freund“ sei, basieren unter anderem auf einem umstrittenen Artikel, der eine Zeile aus Flers Single „Sag meinen Namen“ zitiert. Hierbei erwähnt Fler ein „Totengebet“ für Kassra Zargaran, ein ehemaliges Hells Angels-Mitglied. Diese Behauptung wird von vielen als übertrieben angesehen. Fler reagierte humorvoll auf die Kritik und postete das Video von von Malottki mit Lachsmileys.

Philipp Amthor hingegen sieht die Sache anders. Er bezeichnet die Kritik seines Parteikollegen als „lächerlichen Ruf nach Aufmerksamkeit“. Amthor argumentiert, dass die Einladung an Fler dazu diene, Menschen zu erreichen, die sich sonst nicht für Politik interessieren. Er stellt zudem fest, dass von Malottkis Partei in Bezug auf Reformen im Polizeibereich versagt habe und spricht von einer dringenden Notwendigkeit für Veränderungen.

Der Einfluss von HipHop auf die Politik

Der Hype um die Einladung Flers erweckt Interesse an der Rolle von HipHop in der politischen Landschaft. HipHop hat sich seit seinen Anfängen in den 1970er Jahren in der South Bronx zu einer bedeutenden Stimme entwickelt und spricht oft soziale Missstände an. Historisch wurde die Musikform von politischen Themen geprägt, darunter Drogenhandel und Polizeigewalt, oft in einem politischen Kontext ausgelegt.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die politische Relevanz des HipHop immer wieder gewandelt. Künstler wie Public Enemy und N.W.A. thematisierten in ihren Alben soziale Ungerechtigkeiten und schufen ein Bewusstsein für die Herausforderungen, mit denen afroamerikanische Gemeinschaften konfrontiert sind. Auch in der Gegenwart bleibt HipHop ein zentrales Werkzeug für politische Mobilisierung und Ausdruck, wie das Beispiel Flers zeigt.

Inmitten dieser Auseinandersetzung bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft entwickeln wird und welche Folgen die Meinungsverschiedenheit zwischen Amthor und von Malottki für die Wählerinteressen haben könnte.

Diese Diskussion wird weiter gespannt verfolgt, während sowohl Amthor als auch von Malottki an ihren politischen Strategien festhalten. Der Besuch Flers im Bundestag könnte nicht nur die Wähler in Mecklenburg-Vorpommern bewegen, sondern auch überregionale Beachtung finden.

Für weitere Informationen zu den Hintergründen lesen Sie die Berichte von Nordkurier, HipHop.de und die Analyse zur Rapkultur von bpb.de.