Die Bundestagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am 23. Februar 2025 brachte ein überraschendes Ergebnis: Die AfD hat nicht nur alle sechs Wahlkreise gewonnen, sondern auch ihre Stimmenzahl erheblich gesteigert. Laut dem Nordkurier sicherte sie sich 35,0 % der Stimmen, was eine Verdopplung ihres Ergebnisses von 2021 darstellt. Demgegenüber erlebte die SPD einen Rückgang auf lediglich 12,4 %.

Die Wahlbeteiligung lag bei 84 %, was auf ein großes Interesse der Wähler hinweist. Insbesondere in Züssow, wo die AfD sogar 51,1 % der Zweitstimmen erhielt, war die Tendenz zur AfD deutlich. Die CDU, die bei dieser Wahl 14,5 % der Zweitstimmen erzielte, wurde klar hinter der AfD zurückgereicht. Weitere Ergebnisse in Züssow zeigen die SPD mit 7,6 %, die Linke mit 9,1 % und die BSW mit 9,3 % NDR berichtet.

Politische Auswirkungen

Diese Wahl hat gravierende Folgen für die politische Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns. Mit 13 Abgeordneten, die in den Bundestag einziehen, wird die AfD zur stärksten Kraft in der Region. Die SPD, die gerade einmal zwei Direktmandate erringen konnte, sieht sich mit einer großen Niederlage konfrontiert. Manuela Schwesig, die Ministerpräsidentin und SPD-Spitzenkandidatin, hat bereits erklärt, dass sie weiterhin Ministerpräsidentin bleiben möchte, aber eine Rolle in der Parteispitze ablehnt Nordkurier.

Erik von Malottki von der SPD forderte nach dem Debakel personelle Konsequenzen, während Reem Alabali-Radovan die Wahlergebnisse als „bittere Niederlage“ bezeichnete. Auch Philipp Amthor von der CDU bedauerte, das Direktmandat verpasst zu haben, und gab der „linken Chaosregierung“ die Schuld an den schlechten Ergebnissen seiner Partei. Christian Bartelt, FDP, äußerte sich ebenfalls enttäuscht über das Abschneiden seiner Partei, die in der Wählergunst weiter verloren hat ZDF.

Wahlrecht und Resultate

Die Einführung eines neuen Wahlrechts könnte die Mandatsverteilung weiter beeinflusst haben. Seit 2023 bestimmt der Zweitstimmenanteil über die Sitze einer Partei im Bundestag. Ein Beispiel dafür ist, dass selbst eine Partei mit 20 % der Zweitstimmen viele Sitze gewinnen kann, aber Kandidaten nur einziehen, wenn ihre Partei ausreichend Stimmen erhält ZDF.

Insgesamt bietet die Bundestagswahl in Mecklenburg-Vorpommern einen tiefen Einblick in die politischen Strömungen und die aktuelle Stimmung der Wähler. Die AfD hat mit ihrem überraschenden Erfolg die politische Landschaft der Region nachhaltig verändert und wird großen Einfluss auf die zukünftige Bundestagsarbeit nehmen.