Am 16. Januar 2025 wurde ein neuer Verdachtsfall der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Landkreis Barnim, Brandenburg, gemeldet. Die betroffenen Tiere, möglicherweise aus einer Ziegenherde bei Werneuchen, wurden bereits getötet. Dies ist der zweite Vorfall nach dem ersten bestätigten Ausbruch von MKS, der am 10. Januar bei einer Wasserbüffel-Herde in Hönow, Landkreis Märkisch-Oderland, diagnostiziert wurde. Der Ausbruch hat weitreichende Konsequenzen für die Landwirtschaft und die bevorstehende Agrarmesse Grüne Woche in Berlin.

Die Ergebnisse der Probenuntersuchungen der getöteten Tiere werden am Freitag erwartet. In der Zwischenzeit hat Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt angekündigt, Unterstützung für indirekt betroffene Landwirte zu prüfen. Auch der Bauernpräsident Joachim Rukwied zeigt sich besorgt über die wirtschaftlichen Schäden für die Landwirtschaft und plant Gespräche über einen Krisenfonds für betroffene Betriebe während der Grünen Woche, einem wichtigen Branchentreff für regionale Spezialitäten.

Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche

Aufgrund des Ausbruchs wurde in Brandenburg eine Schutzzone eingerichtet, um die Ausbreitung der MKS zu verhindern. In diesen Sperrzonen, die einen Radius von mindestens drei Kilometern um den betroffenen Betrieb umfassen, ist der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen grundsätzlich verboten. Um die Kontrolle zu erleichtern, wurde ein 72-stündiges „Stand Still“ für Klauentiere in Brandenburg und Berlin angeordnet. Des Weiteren sind alle Paarhufer von der Ausstellerliste der Grünen Woche ausgeschlossen.

Die wirtschaftlichen Folgen sind bereits spürbar, besonders für exportorientierte Unternehmen. Nach dem Nachweis der MKS wurde zudem eine Sperrzone zur Eindämmung der Tierseuche eingerichtet, wie Bundesagrarminister Cem Özdemir betonte. Er äußerte die Hoffnung, dass keine weiteren Fälle auftreten und bestätigte, dass Fleisch- und Milchprodukte aus der betroffenen Region nicht in der EU verkauft werden dürfen.

Hintergrund zur Maul- und Klauenseuche

MKS ist eine hochansteckende Virusinfektion, die Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine betrifft, sowie Zoo- und Wildtiere. Seit 1988 war die Krankheit in Deutschland nicht mehr aufgetreten. Um den Ausbruch zu bekämpfen, wurden sofortige behördliche Maßnahmen zur Tötung der betroffenen Tiere und zur Errichtung von Sperrzonen eingeleitet. Der Zoo und der Tierpark in Berlin sind geschlossen, und es werden keine Klauentiere auf der Grünen Woche, die vom 17. bis 26. Januar 2025 stattfindet, ausgestellt.

Die derzeitigen hygienischen Bedingungen garantieren eine Sicherheit für die Verbraucher von pasteurisierter Milch und Milchprodukten. MKS ist als gelistete Seuche bei der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) anerkannt und kann schwerwiegende tiergesundheitliche sowie sozioökonomische Auswirkungen haben. Behörden und Landwirte sind besorgt und arbeiten gemeinsam an Lösungen, um die Situation zu bewältigen und weitere Ausbrüche zu verhindern.

Das Finanzministerium Brandenburg warnt außerdem vor gefälschten Steuerbescheiden, die in der aktuellen Krisensituation kursieren.

Insgesamt wird der Fall MKS in Brandenburg von verschiedenen Stellen genau beobachten, um die Gesundheit der Tiere zu schützen und die wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Landwirtschaft einzudämmen. Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen stehen in naher Zukunft bevor.

Für weitere Details zu den Maßnahmen und Informationen zu MKS besuchen Sie bitte MAZ, ZDF und BMEL.