Die Maul- und Klauenseuche (MKS), die in Brandenburg festgestellt wurde, hat bereits gravierende wirtschaftliche Auswirkungen für die betroffenen Landwirte. Heute, am 24. Februar 2025, gab das Agrarministerium in Potsdam bekannt, dass die Schäden durch den Ausbruch auf rund acht Millionen Euro geschätzt werden. Insbesondere 120 Betriebe sind betroffen, wobei der Schwerpunkt auf Schweine- und Milchviehhaltern liegt. Der Ausbruch, der Anfang Januar bei einer Wasserbüffel-Herde in Hönow im Landkreis Märkisch-Oderland entdeckt wurde, ist der erste Fall von MKS in Deutschland seit über 35 Jahren.
Um die Folgen der Seuche zu mildern, setzt sich das Land Brandenburg für einen finanziellen Ausgleich für die betroffenen Landwirte ein. Dieser wird zusätzlich zu den Zahlungen aus der Tierseuchenkasse angeboten. Auch die Überwachungszone um den Ausbruchsort in Hönow wird ab Dienstag aufgehoben, während die EU-Sperrzone bis zum 11. April bestehen bleibt, in der Tiertransporte verboten sind. Die Europäische Union und die Weltorganisation für Tiergesundheit haben bereits die Zonen bestätigt und betonen, dass die Aufhebung der Sperrzone an die Bedingungen einer MKS-freien Erklärung Deutschlands gebunden ist.
Symptome und Übertragung der Maul- und Klauenseuche
Die MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine gefährdet. Die Symptome umfassen Bläschenbildung an Lippen, Zahnfleisch, Klauen und Zitzen, hohes Fieber sowie Lahmheit. Betroffene Tiere können erhebliche Leistungseinbußen zeigen. Es gibt derzeit keine Behandlungsmöglichkeiten, was bedeutet, dass infizierte Bestände in der Regel vollständig getötet werden müssen, um eine Weiterverbreitung zu verhindern. Menschen sind praktisch nicht empfänglich für das Virus, und es wurde kein Risiko durch pasteurisierte Milch oder Fleisch festgestellt. Dennoch ist MKS ein wirtschaftliches Risiko für alle tierhaltenden Betriebe.
In der betroffenen Region mussten neben den drei verendeten Wasserbüffeln auch die restlichen elf Büffel der Herde sowie Tiere aus einem Umkreis von einem Kilometer zur Vorsorge getötet werden. Dies umfasst unter anderem etwa 200 Schweine und vier Schafe im angrenzenden Landkreis Barnim. Die Ausbreitung des Virus muss dringend eingedämmt werden, um Schäden für die Land- und Lebensmittelwirtschaft zu minimieren.
Maßnahmen und politische Reaktionen
In Reaktion auf den Ausbruch hat ein Krisenstab bereits Maßnahmen ergriffen. Agrarministerin Hanka Mittelstädt wird im Landkreis Märkisch-Oderland erwartet, um die Situation vor Ort zu bewerten. Der Bundestag plant zudem eine Sondersitzung, in der der Ausbruch behandelt werden soll. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir wird ebenfalls daran teilnehmen.
Für die Sicherheit der Tierbestände und zur Eindämmung der Seuche wurden Sperrzonen eingerichtet, in denen der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen untersagt ist. Eine „Stand Still“-Phase für Klauentiere in Brandenburg war bis Mitte Januar angesetzt und ähnliche Maßnahmen traten auch in Berlin in Kraft. Die Situation bleibt angespannt, während weitere Proben von Klauentieren in den Betrieben genommen werden.
Die MKS kommt regelmäßig in verschiedenen Teilen der Welt vor, insbesondere in der Türkei, im Nahen Osten, Afrika, vielen asiatischen Ländern und Teilen Südamerikas. Deutschland war in den letzten Jahren, wie das Friedrich-Loeffler-Institut berichtete, frei von MKS, weshalb der aktuelle Ausbruch als außerordentlich alarmierend angesehen wird. Das Virus kann stabil in der Umwelt bleiben und über Monate bis Jahre ansteckend sein.
Um den MKS-freien Status wiederzuerlangen, ist es entscheidend, dass Deutschland internationale Überwachungsdaten bereitstellt und deren Billigung durch die WOAH eingeholt wird. In der aktuellen Lage bleibt es entscheidend, die wirtschaftlichen Folgen der MKS für die Landwirtschaft proaktiv zu managen und zu minimieren.
Für weitere Informationen über die Maul- und Klauenseuche, deren Symptome und Auswirkungen, besuchen Sie bitte die Seiten von rbb24, Tagesschau und BMEL.