Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland zwingt Großbritannien dazu, die Einreisebestimmungen für Reisende aus Deutschland zu verschärfen. Am Freitag wurde der Ausbruch auf einem Büffel-Betrieb in Hönow bei Berlin festgestellt. Angesichts der hohen Ansteckungsgefahr hat die britische Regierung beschlossen, ab Mittwoch strikte Regelungen für die Einfuhr tierischer Produkte aus Deutschland einzuführen, wie BNN berichtet.

Ab dem genannten Datum ist es nicht mehr erlaubt, unverpackte Tierprodukte wie Fleisch, Milch und tierische Nebenprodukte aus Schweinen und Wiederkäuern nach Großbritannien einzuführen. Dies gilt auch für handelsüblich verpackte Produkte, es sei denn, sie sind so verarbeitet, dass keine Gefahr einer Krankheitsübertragung besteht. Reisende müssen damit rechnen, dass ihre Waren in Sicherheitsbehälter an Flughäfen und Häfen deponiert werden, um die Verbreitung der Krankheit zu verhindern.

Übertragungswege und Symptome der MKS

Die Maul- und Klauenseuche betrifft alle Paarhufer, darunter Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine. Die betroffenen Tiere zeigen häufig Symptome wie hohes Fieber sowie Bläschenbildung im Maul und an den Klauen, was die Krankheit äußerst schmerzhaft macht. Der Virus zeigt dabei eine hohe Widerstandskraft und kann durch direkten Kontakt sowie indirekt über kontaminierte Kleidung, Schuhe und Fahrzeuge verbreitet werden. Wie Tierseucheninfo Niedersachsen erläutert, sind auch Infektionen beim Menschen dokumentiert, jedoch meist bei Personen, die in intensivem Kontakt mit erkrankten Tieren stehen.

Die Symptome beinhalten unter anderem eine fieberhafte Allgemeinerkrankung und vermehrtes Speicheln. Blasen, die sich an Lippen und Klauen entwickeln, platzen innerhalb von ein bis drei Tagen auf und heilen, jedoch leiden die Tiere unter großen Schmerzen. Dabei ist zu beachten, dass die MKS für Menschen ungefährlich ist und die Verbraucher von pasteurisierter Milch und Milchprodukten aufgrund der heutigen hygienischen Bedingungen keine Gefahr eingehen.

Maßnahmen und Risiken im Ausbruchsgeschehen

Die Reaktion der deutschen Behörden auf den MKS-Ausbruch umfasst die sofortige Tötung der betroffenen Tiere sowie die Einrichtung von Sperrzonen. Diese Sperrzonen beinhalten eine Schutzzone mit mindestens drei und eine Überwachungszone mit mindestens zehn Kilometern um den infizierten Betrieb. In diesen Zonen ist der Transport von Tieren und deren Erzeugnissen verboten. Der Bundesländer hat bereits ein „Stand Still“ für Klauentiere angeordnet, um die weitere Verbreitung der Seuche zu verhindern, berichtet BMEL.

Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass die MKS sich schnell ausbreiten kann. Die letzte signifikante Ausbreitung in Deutschland fand 1987/1988 statt, und viele Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit werden bereitgestellt, um die Landwirtschaft zu schützen. Der zuständige Ausschuss im Bundestag wird ebenfalls in einer Sondersitzung über weitere Schritte beraten.

Die MKS hat auch wirtschaftliche Auswirkungen, da Deutschland bedeutende Exportländer für Fleisch, darunter Großbritannien, Südkorea und Vietnam, hat. In den ersten zehn Monaten des letzten Jahres wurden fast zwei Millionen Tonnen Schweine- und Rindfleisch in die EU und Drittländer exportiert.