Ein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg sorgt für erhebliche Besorgnis in Deutschland. Die Seuche wurde bei einer Herde von Wasserbüffeln im Kreis Märkisch-Oderland festgestellt. Bereits am 10. Januar 2023 gab es die ersten Meldungen zu diesem Vorfall. Bei der Entdeckung der Infektion waren drei Tiere verendet, während weitere elf aufgrund der Ansteckungsgefahr getötet wurden. Alle 14 Büffel waren infiziert und Experten vermuten, dass das Virus möglicherweise schon länger in der Herde vorhanden ist. Dies ist der erste MKS-Ausbruch in Deutschland seit 1988.
Aufgrund der strengen Vorschriften zur Seuchenbekämpfung bleiben der Zoo und der Tierpark in Berlin bis auf Weiteres geschlossen. Zoodirektor Andreas Knieriem hat bereits Besorgnis über die Situation geäußert. Die Schließung wurde angeordnet, um die Ansteckungsgefahr für die Tiere im Zoo und Tierpark zu minimieren. Die Dauer der Schließung ist zurzeit ungewiss und hängt von den Testergebnissen ab, die im Laufe der Woche erwartet werden. Mitarbeiter aus der betroffenen Sperrzone wurden freigestellt, und es wurden strenge Hygienemaßnahmen für die Versorgung der gefährdeten Tiergruppen eingeführt, um ein weiteres Ausbreiten des Virus zu verhindern. Einige Kinderbauernhöfe in Berlin haben ebenfalls geschlossen.
Reaktionen und Maßnahmen
Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Seuche einzudämmen. Ein Transportverbot für Klauentiere gilt bis einschließlich Montag in Brandenburg. Darüber hinaus mussten alle nahegelegenen Schweine und Klauentiere getötet werden, und Ställe, Fahrzeuge sowie Geräte müssen desinfiziert werden. Um die Seuche effektiv zu bekämpfen, ist eine frühzeitige Erkennung von Infektionen von großer Bedeutung. Die Bundesländer und mehrere Länder haben auf den Ausbruch reagiert. Die Schweiz erhöhte die Warnstufe und verhängte ein Importverbot für tierische Produkte aus den betroffenen Gebieten.
Südkorea hat bereits Schweinefleischimporte aus Deutschland gestoppt, und die Niederlande verhängten ein Transportverbot für Kälber. Die wirtschaftlichen Folgen sind erheblich, da Deutschland die Anerkennung als „frei von Maul- und Klauenseuche ohne Impfung“ der Weltorganisation für Tiergesundheit verliert. Exporte von tierischen Produkten außerhalb der EU könnten stark eingeschränkt werden, was das Bundeslandwirtschaftsministerium für die Agrarwirtschaft als katastrophal einstuft.
Der MKS-Virus und seine Folgen
Die Maul- und Klauenseuche ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine befällt. Symptome sind Blasen an Haut und Schleimhäuten, Fieber und ein allgemeiner Mangel an Appetit. Bei Jungtieren kann die Krankheit sogar tödlich enden. Menschen sind im Allgemeinen nicht empfänglich für das Virus, jedoch besteht die Möglichkeit einer indirekten Übertragung durch Haustiere wie Hunde und Katzen.
Der MKS-Erreger kann vermutlich schnell geimpft werden, sollte es notwendig sein. Es gibt jedoch auch Bedenken, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen langfristig negative Folgen für die deutsche Landwirtschaft haben könnten, da zahlreiche notwendige Zertifikate zur MKS-Freiheit nicht mehr ausgestellt werden können. Betroffene Exporte umfassen unter anderem Häute, Felle sowie Produkte von Schweinen. Die aktuelle Lage erfordert ein schnelles und effektives Handeln, um weitere Verbreitung zu verhindern und die wirtschaftlichen Einbußen so gering wie möglich zu halten.
Zusammenfassend ist die Situation ernst und erfordert die volle Aufmerksamkeit der Behörden sowie der Tierhalter. Die Testergebnisse in den kommenden Tagen werden entscheidend sein für den weiteren Umgang mit der Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche.
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