Matthias Doht, Absolvent der Technischen Hochschule Karl-Marx-Stadt (heute TU Chemnitz), wurde mit dem „Goldenen Kolben 2025“ ausgezeichnet. Diese Ehrung wurde vom Forum für Fahrzeuggeschichte (F-kubik) verliehen und würdigt Dohts maßgeblichen Einsatz zur Dokumentation und Präsentation historischer Mobilität in Deutschland. Der Preis wird seit 2006 jährlich auf der Bremen Classic Motorshow verliehen, und die Preisträger sind oft herausragende Persönlichkeiten aus der Automobilgeschichte.
Doht, geboren 1958 in Eisenach, studierte Maschinenbau und Konstruktionstechnik und schloss 1984 ab. Er war Mitbegründer des Vereines Automobilbaumuseum Eisenach e. V. und initiierte die Stiftung Automobile Welt Eisenach, die seit 2014 das Automobilmuseum in Eisenach betreibt. Im Jahr 2006 wurde er zum Oberbürgermeister von Eisenach gewählt und trug maßgeblich zum Erhalt des automobilen Erbes bei. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt war er bis Ende 2024 Leiter des Eisenacher Automobilmuseums und Geschäftsführer der Stiftung.
Pionierarbeit im Automobilbau
Dohts Engagement in der Automobilgeschichte geht über Verwaltungsaufgaben hinaus. Er hat diverse Fachartikel veröffentlicht und zwei Bücher zur Geschichte des Automobilbaus in Eisenach verfasst. Besonders positiv erinnert sich Doht an die Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Johannes Vollmer, die er während seines Studiums besuchte.
Sein beruflicher Werdegang führte ihn nach dem Studium als Konstrukteur ins Automobilwerk Eisenach, wo er bis zur Werksschließung tätig war. Im Jahr 2023 übergab Doht Fachzeitschriften aus dem Archiv der Stiftung an die Professuren Fahrzeugsystemdesign und Schweißtechnik der TU Chemnitz. Diese Zeitschriften, aus den 1960er- bis 1980er-Jahren, stehen symbolisch für die Verbindung von Studium und praktischer Anwendung.
Das Eisenacher Automobilmuseum
Die Stiftung Automobile Welt Eisenach, unter Dohts Leitung, hat seit ihrer Gründung nicht nur das Museum übernommen, sondern auch dessen Ausstellungsfläche mehr als verdoppelt. Am 1. April 2014 übernahm die Stiftung die Trägerschaft des Museums von der Stadt Eisenach, was eine umfassende Sanierung des Gebäudes zur Folge hatte. Der Verein, der am 3. Juli 1992 mit Unterstützung der Stadt gegründet wurde, betrieb bis 1998 das Museum und legte damit den Grundstein für die heutige Präsentation der mehr als 125-jährigen Geschichte des lokalen Automobilbaus.
Das Museum stellt eine Brücke zur Geschichte der Mobilität dar und bietet den Besuchern tiefere Einblicke in die Entwicklung des Automobilbaus.
Ein Blick über den Tellerrand
In der breiteren Landschaft der Automobilmuseen hat sich kürzlich das Nationale Automuseum mit einer spektakulären Sammlung einen Namen gemacht. Die Loh Collection in Dietzhölztal-Ewersbach präsentiert etwa 150 Fahrzeuge vom Jahr 1886 bis heute, darunter auch einmalige Exemplare wie den Lincoln Continental von John F. Kennedy und Michael Schumachers ersten Weltmeister-Ferrari. Seit der Eröffnung im Juli 2023 zieht das Museum über 40.000 Besucher an und bietet vielfältige Bildungsprogramme an.
Durch die enge Verbindung zwischen Education und Erhaltung automobilen Erbes wird deutlich, dass das Engagement von Matthias Doht und die Initiativen wie die Loh Collection essenziell für die Zukunft der Mobilitätsgeschichte in Deutschland sind.