Am 16. Januar 2025 fand im Hamburger Rathaus eine umstrittene Veranstaltung der AfD statt, die von massiven Protestaktionen begleitet wurde. Die Parteichefin Alice Weidel hatte zu dem Event, das unter dem Motto „Schiffbruch für die Ampel: Hamburg und Deutschland wieder auf Kurs bringen“ stand, eingeladen. Der Andrang der Demonstrierenden übertraf die Erwartungen der Behörden bei weitem. Statt der prognostizierten 2.000 Protestierenden versammelten sich laut Polizeiaussagen rund 17.500 Menschen, um gegen den Auftritt der AfD zu protestieren. Diese Demonstration wurde vom Hamburger Bündnis gegen Rechts organisiert und startete am Hauptbahnhof.
Die Teilnehmenden zogen von der Kirchenallee über die Mönckebergstraße bis zum Rathaus, während sie lautstark die Parole „Ganz Hamburg hasst die AfD“ skandierten. Die Polizei war mit Hundertschaften im Einsatz, auch Kräfte aus anderen Bundesländern wurden mobilisiert, um die Sicherheit während der Veranstaltung zu gewährleisten. Der Rathausmarkt war mit Hamburger Gittern abgesperrt, und Wasserwerfer wurden zur Absicherung bereitgestellt. Besonders in den Innenstadtbereichen St. Georg, Altstadt und Neustadt kam es zu Straßensperrungen und längeren Staus. Einige Buslinien wurden umgeleitet, während die Polizei an anderen Stellen Pfefferspray einsetzte, um eine aufständische Menge zu kontrollieren.
Politische Reaktionen
Die politischen Reaktionen auf Weidels Auftritt fielen gemischt aus. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sprach von „ungebetenen Gästen“ und betonte die Stärke der demokratischen Werte. Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) unterstützte seine Aussage. Auf der anderen Seite äußerte sich der CDU-Landes- und Fraktionschef Dennis Thering kritisch zu Weidels Besuch und bezeichnete sie als „Anhängerin Russlands“. AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann hingegen zeigte sich empört über Tschentschers Reaktion und wies die Gewaltandrohungen, die von linken Gruppierungen gegen die Veranstaltung ausgingen, zurück.
Dies war nicht der erste Vorfall dieser Art. Auch bei einem vergangenen Parteitag der AfD in Riesa hatten zehntausende Demonstranten die Straßen besetzt und den Beginn der Veranstaltung um mehrere Stunden verzögert, was zu gewaltsamen Auseinandersetzungen führte. Solche Proteste sind Teil einer anhaltenden Demonstrationsbewegung gegen Rechtsextremismus und für Demokratie, die in ganz Deutschland stattfindet. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland dokumentierte über 1.150 Proteste, wobei die Teilnehmerzahlen bei vielen Veranstaltungen nicht genau erfasst sind.
Der Kontext der Proteste
Laut den jüngsten Erhebungen gab es in Hamburg bei sieben größeren Protesten über eine Viertelmillion Teilnehmende. Die größte Demonstration zählte mindestens 180.000 Teilnehmende. Diese Welle von Protestakten ist eine der bedeutendsten in der deutschen Geschichte und reflektiert ein breites gesellschaftliches Engagement gegen extremistische Tendenzen. Die jüngsten Ereignisse in Hamburg sind Teil eines Gesamtbildes, in dem lokale Bündnisse weiterhin Veranstaltungen organisieren und zahlreiche Demos geplant sind.
Die aktuellen Proteste, unter dem Banner „Alle gegen Alice Weidel und die AfD“, sind ein weiterer Ausdruck des Widerstands gegen die politischen Positionen der AfD und deren partei-interne Entwicklungen. Felix Krebs vom Bündnis gegen Rechts hatte zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen, während die Polizei und Feuerwehr sich auf einen Großeinsatz vorbereiteten.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass der Auftritt und die damit verbundenen Proteste in Hamburg einen direkten Bezug zu den wachsenden Spannungen und der Polarisierung in der deutschen Gesellschaft bekommen haben, während die AfD weiterhin polarisiert und Gegenwind aus verschiedenen Teilen der politischen Landschaft erhält.
Für weiterführende Informationen zu diesem Thema klicken Sie auf die folgenden Links: Tagesschau, MOPO, und RND.