Am 3. Februar 2025 wurde Martin Becker mit dem „Margarete-Schrader-Preis für Literatur“ der Universität Paderborn ausgezeichnet. Diese Ehrung ist mit 8.000 Euro dotiert und wurde im Deelenhaus in Paderborn feierlich überreicht. Die Jury lobte insbesondere Beckers „welthaltige Prosa“, die es versteht, Räume der Erinnerung zu schaffen und Vergangenheit mit Gegenwart zu verbinden. Die Verleihung fand unter der Anwesenheit namhafter Persönlichkeiten statt, darunter Prof. Dr. Birgitt Riegraf, die Präsidentin der Universität Paderborn, sowie Prof. Dr. Iris Kruse, Vorsitzende des Instituts für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft.

Als Vorsitzender der Preisjury hob Prof. Dr. Norbert Eke die Romane von Becker hervor, die als „atmosphärisch dichte Grabungen im ,Ursprungsboden‘ der bundesrepublikanischen Geschichte“ beschrieben wurden. Becker, der aus einer Arbeiterfamilie im Ruhrgebiet und Sauerland stammt, hat ein umfangreiches Werk geschaffen, das unter anderem Hörspiele wie „Lost in Praha“ und „Väter haben sieben Leben“ sowie Erzähl- und Essaybände umfasst. Zu seinen bedeutendsten Romanen gehören „Marschmusik“ (2017), „Kleinstadtfarben“ (2021) und sein aktuelles Werk „Die Arbeiter“ (2024).

Feierliche Auszeichnung

Die Feierstunde endete eindrucksvoll mit einer Lesung aus Beckers neuestem Roman. Besonders hervorzuheben war die musikalische Begleitung durch Ulrich Lettermann vom Fach Musik der Universität Paderborn, die zur festlichen Atmosphäre der Veranstaltung beitrug. Der „Margarete-Schrader-Preis für Literatur“ ist der einzige größere Literaturpreis, der von einer Universität verliehen wird. Er trägt den Namen der Paderborner Schriftstellerin Margarete Schrader (1914-2001), die der Universität Mittel zur Förderung der Literatur in Westfalen hinterlassen hat.

Martin Becker ist der siebte Preisträger des Preises, der seit seiner Erstverleihung im Jahr 2003 verliehen wird. Zu den früheren Preisträgern zählen unter anderem Hans-Ulrich Treichel, Judith Kuckart, Kevin Vennemann, Martin Heckmanns, Jörg Albrecht und Michael Roes. Die Auszeichnung zeigt nicht nur die Wertschätzung seiner literarischen Arbeit, sondern unterstreicht auch die Bedeutung und Tradition von Literaturpreisen in Deutschland, die nicht nur an deutsche, sondern an alle deutschsprachigen Autoren verliehen werden.

Beckers literarisches Schaffen

Becker hat sich durch seine vielseitigen Veröffentlichungen einen Namen gemacht. Die Liste seiner Romane umfasst zudem “Der Rest der Nacht” (2014) und “Die Arbeiter” (2024). Neben seinen Romanen sind auch bedeutende Essays veröffentlicht worden, wie „Ein schönes Leben“ (2007) und „Warten auf Kafka. Eine literarische Seelenkunde Tschechiens“ (2019). Alle Werke sind im Luchterhand Verlag erschienen.

Die Bedeutung des „Margarete-Schrader-Preises für Literatur“ ist in der deutschen Landschaft der Literaturpreise (hierunter fallen unter anderem der Heinrich-Böll-Preis oder der Hermann-Hesse-Preis) besonders bemerkenswert, da er eine Brücke zwischen akademischer und literarischer Welt schlägt. Die Preisverleihung ist daher nicht nur eine Würdigung von Bechers Werk, sondern auch ein Signal für die anhaltende Relevanz literarischer Exzellenz in der Gesellschaft. Weitere Details über Literaturehrungen in Deutschland finden sich in der Wikipedia-Liste deutscher Literaturpreise.

Der Erfolg von Martin Becker zeigt, wie Literatur Brücken zwischen verschiedenen Zeiten und Räumen bauen kann. Seinen Werken gelinge es, universelle Themen in einem speziellen kulturellen Kontext zu verankern, was die Jury überzeugt hat, ihm diesen renommierten Preis zu verleihen.

Weitere Informationen über die Auszeichnung sind in der Mitteilung der Universität Paderborn und den entsprechenden Ausführungen auf Börsenblatt verfügbar.