Am 29. Januar 2025 wird in Marburg das Forum Marburg Preparedness for X (MAP-X) gegründet, eine Initiative, die von Prof. Dr. Isabelle Bekeredjian-Ding ins Leben gerufen wurde. Das Hauptziel dieser Plattform ist die Verbesserung der Pandemiebereitschaft durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unterschiedlichster Fachrichtungen. Die Lehren aus der Corona-Pandemie verdeutlichen die entscheidende Rolle von Impfungen im Kampf gegen Infektionen. Um der Bedrohung durch künftige Pandemien entgegenzuwirken, wird auf verschiedene Faktoren hingewiesen, die zur Ausbreitung pandemischer Erreger beitragen, darunter Globalisierung, Klimawandel und unzureichende Hygienebedingungen.

Die Initiative MAP-X zielt darauf ab, Erkenntnisse aus der biologischen und medizinischen Forschung zu nutzen, um Risikobewertungen zu validieren und Frühwarnsysteme für neue Bedrohungen zu etablieren. Gleichzeitig sollen technologische Möglichkeiten zur Erforschung und Entwicklung von Impfstoffen und Therapeutika mobilisiert werden. Dazu werden Vertreter aus Fachbereichen wie Biologie, Medizin, Psychologie, Politologie, Soziologie, Geschichte, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften eingeladen, sich aktiv an der Plattform zu beteiligen.

Fokus auf Impfungen

Impfungen gegen COVID-19 haben sich als äußerst wirksam zur Verhinderung schwerer Verläufe von SARS-CoV-2-Infektionen erwiesen, wie im Schwerpunktheft des Bundesgesundheitsblattes dargelegt wird. Das Heft beschreibt zugelassene Impfstoffe sowie die Hintergründe ihrer Zulassungsverfahren und der Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) in Deutschland. In der EU sind derzeit mehrere Impfstoffe zugelassen, darunter zwei mRNA-Impfstoffe (Comirnaty® und Spikevax®), adenovirale Vektorimpfstoffe und Inaktiviertimpfstoffe.

Herausforderungen, die sich bei der Anwendung neuer Plattformtechnologien ergeben, werden ebenfalls angesprochen. Diese Herausforderungen unterstreichen die Notwendigkeit eines stabilen Impfnetzwerks und die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit zur Verbesserung des Impfwissens und der Impfbereitschaft.

Pandemiebereitschaftsverträge der Bundesregierung

Im Hinblick auf zukünftige pandemische Herausforderungen plant die Bundesregierung außerdem, Pandemiebereitschaftsverträge mit mehreren Unternehmen abzuschließen. Ziel dieser Verträge ist es, sicherzustellen, dass die Impfstoffversorgung auch in Krisenzeiten gewährleistet ist. Han Steutel, Präsident des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), hebt hervor, dass diese Verträge es den Unternehmen ermöglichen, Entwicklungsteams und Produktionsstätten schnell zu mobilisieren.

Ein wesentlicher Aspekt dieser Verträge ist der angestrebte Technologie-Mix, um auf die Entwicklung verschiedener Impfstofftypen vorbereitet zu sein. Dies ist nicht nur für den Schutz der deutschen Bevölkerung von Bedeutung, sondern auch für die EU-weite und globale Impfstoffversorgung. Unterstützung für afrikanische Länder beim Aufbau eigener Impfstoffproduktionskapazitäten wird zudem als wichtiger Beitrag zur globalen Solidarität betrachtet.

Zusammenfassend zeigt die Kombination der Initiativen und Vereinbarungen, dass sowohl Forschung als auch Politik sich zunehmend auf die Lektionen aus der Pandemie konzentrieren, um die Gesundheitsversorgung zukünftiger Generationen zu stärken und zu optimieren. Der fortlaufende Dialog zwischen verschiedenen Disziplinen und Sektoren spielt dabei eine zentrale Rolle in der Bewältigung künftiger Gesundheitskrisen.