Am 3. März 2025 ereignete sich in Mannheim ein tragischer Vorfall, als ein Autofahrer, 40-jähriger Alexander S., in eine Menschenmenge raste. Bei diesem Amoklauf kamen zwei Menschen ums Leben und 14 weitere, darunter ein zweijähriges Kind, wurden verletzt. Der Verdächtige sitzt derzeit in Untersuchungshaft und wird wegen zweifachen Mordes sowie mehrfachen versuchten Mordes angeklagt. Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass der Täter Verbindungen zur rechtsextremen Szene hat, die bis nach Oberbayern reichen, wie rosenheim24.de berichtet.

Die Ermittler des Landeskriminalamts Baden-Württemberg haben bereits Hinweise auf rechtsextreme Kontakte des Verdächtigen aus dem Jahr 2018 gefunden. Zudem stellt sich heraus, dass Alexander S. Mitglied eines sogenannten „Ring Bunds“ war, einer Gruppe von Reichsbürgern und Neonazis, die in illegale Waffengeschäfte verwickelt waren. Diese Gruppe umfasst auch zwei Männer aus den bayerischen Gemeinden Gröbenzell und Neubiberg, wobei letzterer 2022 bereits wegen unerlaubten Handels mit einer Schusswaffe verurteilt wurde. Die Ermittlungen konzentrieren sich momentan auch auf das soziale Umfeld und mögliche Komplizen des Täters.

Psychische Erkrankungen als Faktor

Es gibt derzeit keine Hinweise auf ein politisches Motiv hinter den Taten. Stattdessen wird bekannt, dass Alexander S. seit vielen Jahren an psychischen Erkrankungen leidet und zuletzt im vergangenen Jahr stationär behandelt wurde. Diese Tatsache könnte eine Rolle in der Erklärung für sein Handeln spielen.

Die Situation rund um die rechtsextreme Szene in Deutschland insgesamt ist besorgniserregend. Im Jahr 2023 wurde ein Anstieg der Zahl der gewaltorientierten Rechtsextremisten auf etwa 14.500 Personen verzeichnet, was im Vergleich zu den Vorjahren einen signifikanten Zuwachs darstellt. Die Gesamtzahl rechtsextremistischer Personen betrug 40.600, was einen Anstieg von 1.800 Personen im Vergleich zu 2022 bedeutet. Laut dem Bundesamt für Verfassungsschutz gab es zudem 25.660 rechtsextremistische Straftaten, was einem Anstieg von 22,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Gewalttaten und rechtsextreme Mobilisierung

Die Zahl der rechtsextremistischen Gewaltdelikte stieg 2023 auf 1.148, was einen Anstieg von 13 % im Vergleich zu 2022 darstellt. Besonders alarmierend sind die 874 Körperverletzungsdelikte mit fremdenfeindlichem Hintergrund, die sich im selben Jahr ereigneten, und die 933 fremdenfeindlichen Gewalttaten, die ebenfalls anstiegen. Die Zunahme an rechtsextremistischen Demonstrationen hat 367 erreicht, was den höchsten Stand seit der Corona-Pandemie darstellt.

In dieser angespannten Situation versuchen Rechtsextremisten, Themen wie Migration und Asyl instrumentalisiert zu nutzen. Diese Instrumentalisierung solcher gesellschaftlichen Themen, wie auch der Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023, zeigt, wie sich rechtsextreme Gruppen mobilisieren und ihre ideologischen Ansichten verbreiten.

Die Entwicklungen im Fall von Alexander S. und der Anstieg rechtsextremistischer Aktivitäten werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen Deutschland konfrontiert ist. Die Behörden stehen vor der Aufgabe, nicht nur Einzeltäter zu identifizieren, sondern auch die strukturellen Probleme innerhalb der rechtsextremen Szene anzugehen.