Ein tragischer Vorfall in Mannheim am 5. März 2025 wirft Fragen über mögliche rechtsextreme Verbindungen des Täters auf. Der 40-jährige Alexander S., ein Landschaftsgärtner aus Ludwigshafen, raste mit hoher Geschwindigkeit durch die Innenstadt und töten zwei Personen. Zunächst erklärte der Innenminister von Baden-Württemberg, Thomas Strobl (CDU), dass es keinen extremistischen Hintergrund für die Tat gebe, doch investigative Recherchen zeigen ein anderes Bild.

Alexander S. ist in der Vergangenheit mit einer Neonazi-Splittergruppe namens „Ring Bund“ in Verbindung gebracht worden. Diese Gruppe hat Verbindungen zu militanten Neonazis und war in ein Waffennetzwerk involviert, das zwischen 2015 und 2018 Schusswaffen illegal nach Deutschland brachte. Recherchen der antifaschistischen Plattform „Exif“ belegen, dass S. bereits 2018 an einer von der NPD organisierten Demonstration in Berlin teilgenommen hat. Trotz dieser Informationen wird bislang kein extremistisches Motiv für die konkrete Tat angenommen.

Die Hintergründe des Täters

Die Staatsanwaltschaft Mannheim und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg haben die Hinweise auf rechtsextreme Aktivitäten von Alexander S. in den Fokus ihrer Ermittlungen genommen. Der Täter ist psychisch erkrankt und hat eine kriminelle Vorgeschichte, die mehrere Vorstrafen einschließt, darunter Körperverletzung und Trunkenheit im Verkehr. Zuletzt wurde er wegen eines Delikts im Zusammenhang mit Hassrede auf Facebook verurteilt.

Die Politikerin Katharina König-Preuss von den Linken fordert eine umfassende Aufklärung der Aktivitäten des „Ring Bund“, unabhängig von der vermeintlichen Motivation des Täters. Sie betont, dass die Verbindung zu extremistischen Gruppen nicht ignoriert werden darf, da sie potenzielle Gefahren für die Gesellschaft bergen.

Rechtsextremismus in Deutschland

Um den Kontext des Vorfalls besser zu verstehen, ist es wichtig, die Entwicklung des Rechtsextremismus in Deutschland zu betrachten. Dieser hat sich seit 1945 in vier Phasen entwickelt, die durch Wahlergebnisse und gesellschaftliche Veränderungen geprägt sind. In der aktuellen Phase, die seit 1990 andauert, zeigen sich hohe Militanz und Gewaltbereitschaft im Rechtsextremismus, obwohl die Mitgliederzahlen tendenziell gesunken sind.

Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass auch von der AfD ein Großteil des rechtsextremen Wählerpotenzials absorbiert wurde, was den Rechtsextremismus in der politischen Landschaft Deutschlands stärkt. Zudem bleiben die militanten Strukturen, wie sie im Fall des „Ring Bund“ zu beobachten sind, eine ernstzunehmende Bedrohung.

Insgesamt zeigt der Vorfall in Mannheim, dass trotz der Behauptungen über vermutete psychische Erkrankungen des Täters, seine Verbindungen in rechtsextreme Milieus nicht übersehen werden können. Es bleibt zu hoffen, dass eine gründliche Untersuchung sowohl des Einzelfalls als auch der ihn umgebenden Strukturen erfolgt.

Für weitere Informationen über den Vorfall und die Hintergründe des verbesserten rechtsextremen Bewusstseins in Deutschland besuchen Sie Rheinpfalz, t-online und bpb.