Im Terrorbunker in Düsseldorf beginnt heute ein bedeutender Prozess, der mehrere Angeklagte wegen Drogenhandels und Bildung einer kriminellen Vereinigung ins Visier nimmt. Die Staatsanwaltschaft hat gegen Karl-Heinz E. und seine mutmaßlichen Komplizen ermittelt, die einer kriminellen Bande zugeordnet werden, die über Jahre hinweg Kokain quer durch Europa transportiert haben soll. Wie die FAZ berichtet, wird der Hauptangeklagte von den Anwälten aufgefordert, die Dokumentation „Mafiajäger“ zu diskutieren, die sich mit der „Operation Eureka“ beschäftigt.

Karl-Heinz E. (64 Jahre alt) wird als Kopf der Bande angesehen und soll mindestens 2,2 Millionen Euro durch den Drogenhandel verdient haben. Die Anklage zählt 62 Punkte, wobei der Hauptanklagepunkt die Bildung einer kriminellen Vereinigung ist, die von E. geleitet wurde. Der Angeklagte wird verdächtigt, seit 2014 in Kontakt mit internationalen albanischen und italienischen Gruppierungen gestanden zu haben und akribisch über 50 Kokaintransporte organisiert zu haben. Dabei war das Kokain so verpackt, dass die Spürhunde der Polizei nicht darauf reagierten.

Hintergrund der Ermittlungen

Die „Operation Eureka“, die als weltweiter Schlag gegen die Mafia-Organisation ‚Ndrangheta eingeleitet wurde, fand in den frühen Morgenstunden in Deutschland und anderen europäischen Ländern statt. Etwa 1.000 Einsatzkräfte waren an den Durchsuchungen beteiligt, und in Deutschland wurden rund 30 Haftbefehle vollstreckt. Wie die Augsburger Allgemeine berichtet, gab es insgesamt 150 Festnahmen in mehreren Ländern, hauptsächlich in Italien, wo 108 Haftbefehle erwirkt wurden.

In Deutschland wurden Drogen und andere Beweismittel beschlagnahmt, während sich die Ermittlungen auf die Aktivitäten der ‚Ndrangheta konzentrierten, die besonders im Drogenhandel aktiv ist. Die Razzia führte zur Sicherstellung von rund 23 Tonnen Kokain mit einem geschätzten Straßenwert von zwei Milliarden Euro. Die Ermittlungen zeigen, dass die Drogen über diverse Routen aus Südamerika nach Europa geschmuggelt werden.

Die Rolle der Kooperation bei der Bekämpfung der Mafia

Die Zusammenarbeit zwischen den nationalen und internationalen Strafverfolgungsbehörden, einschließlich Europol und des italienischen Antimafia-Kriminalamtes, ist entscheidend, um der organisierten Kriminalität effektiv entgegenzutreten. Im Bericht des Antimafia-Kriminalamts über die Aktivitäten der Mafia in Deutschland wird die anhaltende Bedrohung durch italienische Gruppen hervorgehoben, insbesondere in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Diese Gruppen sind sowohl im Drogenhandel als auch in der legalen Wirtschaft aktiv. Laut Mafianeindanke bleibt Deutschland ein attraktives Ziel für organisierte Kriminalität.

Die Staatsanwaltschaft hat für Karl-Heinz E. eine mögliche Strafe von 12 bis 12,5 Jahren im Raum stehen, während für die anderen Angeklagten Haftstrafen zwischen 4 und 10 Jahren in Aussicht stehen. Vier der mutmaßlichen Kokainkuriere haben bereits Geständnisse abgelegt und weitere Komplizen belastet. Der Prozess wird voraussichtlich bis in den Sommer andauern, während parallele Gerichtsverfahren entscheidende Einblicke in die Verflechtung der Mafia-Aktivitäten in Deutschland und Europa bieten.