Die traditionsreiche Gaststätte Luisenhof in Dresden sieht sich aufgrund geplanter Kürzungen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) einer besorgniserregenden Zukunft gegenüber. Betreiber Carsten Rühle hat eindringlich auf die möglichen Folgen für sein Unternehmen hingewiesen. Ab April könnten die Bergbahnen, die für den Zugang zum Luisenhof essenziell sind, nur noch im Sommer Betrieb aufnehmen. Ohne zusätzliche städtische Zuschüsse von etwa 20 Millionen Euro wird die Angebotsreduzierung auch das Restaurant unmittelbar betreffen, da eine Abhängigkeit zwischen der Standseilbahn und dem Luisenhof besteht, wie Tag24 berichtet. Das Restaurant könnte in einem reinen Saisonbetrieb leiden, was gravierende wirtschaftliche Einbußen und eventuell Personalentlassungen zur Folge hätte.

Der Luisenhof, eröffnet 1895, befindet sich direkt am Halt der Standseilbahn, die den Körnerplatz mit dem Stadtteil Weißer Hirsch verbindet. Rühle schilderte, dass während der Schließung der Standseilbahn im April und Mai bereits 30 Prozent weniger Umsatz generiert wurden. Dies sei eine harte Realität, die durch die regelmäßigen Revisionen der Standseilbahn im März und November zusätzlich verschärft werde.

Die Rekonstruktion der Standseilbahn

Trotz der schwierigen Umstände bleibt der Luisenhof weiterhin geöffnet, auch angesichts der bevorstehenden Rekonstruktion der Standseilbahn, die am 15. Juni 2020 begann. Diese Arbeiten, die sich über etwa acht Monate ziehen sollen, umfassen den Austausch verschlissener Teile und eine Anpassung an gesetzliche Vorschriften. Während dieser Zeit wird ein Ersatzverkehr eingerichtet, und die Nutzung der Straßenbahnlinie 11 wird empfohlen für die Anfahrt. Der Luisenhof bietet zudem kostenfreies Shuttle zwischen Körnerplatz und Restaurant an, um Gästen den Zugang zu erleichtern, während die Standseilbahn außer Betrieb ist.

Die Notwendigkeit für eine Rekonstruktion der Standseilbahn zeigt sich auch in der zunehmenden technischen Alterung der Fahrzeuge im Dresdner Nahverkehr. Laut den Informationen der DVB muss aufgrund steigender Betriebskosten und abnehmender Verfügbarkeit von Ersatzteilen mit Einschnitten im ÖPNV gerechnet werden. Der ÖPNV in Deutschland ist eine Daseinsvorsorge, die nicht privatwirtschaftlich agiert, und die Kommunen müssen daher ihre Leistungen regelmäßig mit den Verkehrsunternehmen abstimmen.

Doch während der Verkehrsbetrieb versuchen muss, trotz der Sparmaßnahmen Betriebsangebote aufrechtzuerhalten, fehlen den eingesetzten Verkehrsmitteln die finanziellen Mittel zur deckungsgleichen Bereitstellung der notwendigen Instandhaltungen und Modernisierungen. Rühle befürchtet, dass eine weitere Einschränkung des Angebots zum Aus für den Luisenhof führen könnte, möglicherweise bis zur Schließung im März 2028. Eine Perspektive zur Sicherung dieser traditionsreichen Gaststätte scheint dringend notwendig zu sein, um die Attraktivität der Region und deren Angebote für Einheimische sowie Touristen zu bewahren.