Die 28-jährige Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer war kürzlich zu Gast in der „NDR Talk Show“, wo sie ihren kritischen Blick auf einen Auftritt von US-Präsident Donald Trump beim Weltwirtschaftsforum in Davos teilte. Neubauer, die als das Gesicht der „Fridays for Future“-Bewegung in Deutschland gilt, beschreibt das Forum als „skurril“, da viele Menschen in ein kleines Bergdorf reisen, während Gletscher schmelzen.

Trump sprach via Video-Schalte und hinterließ bei Neubauer gemischte Gefühle. Sie bezeichnete seine Rede als „Riesenshow“ und „Inszenierung“, bemängelte jedoch, dass niemand nach seiner Ansprache klatschte. Dies empfand sie als „fad“ und „peinlich“ und kritisierte Trump dafür, die Wissenschaft nicht ernst zu nehmen, was sie mit einer „Kindergartenveranstaltung“ verglich.

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Fridays for Future und globale Verantwortung

Neubauer ist nicht nur eine prominente Stimme in der Klimabewegung, sondern war auch die Hauptklägerin im Verfahren Neubauer gegen Deutschland, wo das Gericht entschied, dass unzureichende Emissionsreduktionen die Freiheit junger Menschen verletzen. Dies unterstreicht ihren Einsatz für Klimagerechtigkeit und das Mobilisieren von Millionen für Massendemonstrationen in Deutschland.

Die Fridays for Future-Bewegung hat entscheidend zur Verringerung der Kohlenutzung in Deutschland beigetragen und den ersten nationalen Klimaschutzgesetz etabliert. Neubauer argumentiert, dass der Globale Norden aufgrund seiner historisch hohen Emissionen Verantwortung für die Klimakrise übernehmen sollte. Sie fordert Verhandlungen über Reparationszahlungen und ein Ende der Förderung fossiler Brennstoffe im Globalen Süden.

Bildung und gesellschaftlicher Wandel

Neubauer legt großen Wert auf Bildung und die Notwendigkeit eines kulturellen Wandels, um die westliche Lebensweise mit den Klimazielen in Einklang zu bringen. Eine 2020 durchgeführte Studie hat gezeigt, dass der Globale Norden für 90 % der überschüssigen Kohlenstoffemissionen verantwortlich ist, während der Globale Süden überproportional von der Klimakrise betroffen ist.

Obwohl Deutschlands Treibhausgasemissionen von 2022 auf 2023 um 10,1 % gesenkt wurden und somit die niedrigsten Werte seit den 1950er Jahren erreicht wurden, gibt es in den Sektoren Verkehr und Landwirtschaft weiterhin unzureichende Fortschritte. Neubauer hebt auch die Erfolge des Europäischen Grünen Deals hervor, warnt jedoch vor starkem Lobbying durch Industrien, das die Umsetzung gefährden könnte.

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Zusätzlich äußert sie Besorgnis über den Anstieg von rechtsextremen Bewegungen, die Klimapolitiken angreifen, und betont die Verbindung zwischen Klimagerechtigkeit und Demokratie. Neubauer glaubt an die Stärke einer aktiven Zivilgesellschaft und die Relevanz von Graswurzelbewegungen für den politischen Wandel.

Zusammengefasst plant Neubauer, ihren Kampf gegen den Klimawandel fortzusetzen und fordert inspirierende kollektive Träume und Erzählungen, um andere zum Handeln zu bewegen. Die Fridays for Future-Bewegung versucht, die Deutungshoheit über den Klimawandel zu erlangen, indem sie die notwendigen Maßnahmen und die Auswirkungen des Klimawandels thematisiert, was durch qualitative Analysen und Mobilisierungsstrategien unterstützt wird.

In diesem Kontext ist es unverzichtbar, die gesellschaftlichen Probleme zu adressieren, die die Bewegung erfasst hat. Ihre Ambitionen beinhalten weitreichende Veränderungen, die über den Klimaschutz hinausgehen und ein ganzheitliches Verständnis globaler Herausforderungen betonen.

Neubauer bleibt eine einflussreiche Figur in der Klimabewegung, deren Stimme auch von einflussreichen Persönlichkeiten wie Emmanuel Macron, Angela Merkel und Barack Obama gehört wurde. Ihre kritische Sichtweise auf die aktuelle Klimapolitik wird weiterhin auf großen Plattformen geteilt, wie zuletzt in der „NDR Talk Show“.