Magdeburg im Fokus: Lohngerechtigkeit für Ostdeutschland
Hohmann kritisiert anhaltende Lohnunterschiede
Die Debatte über die Löhne in Deutschland wird zunehmend von der Kluft zwischen Ost– und Westdeutschland geprägt. Monika Hohmann, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag von Sachsen-Anhalt, äußerte kürzlich ihre Besorgnis über die gewaltigen Gehaltsunterschiede, die auch 35 Jahre nach der Wiedervereinigung bestehen bleiben. Ihrer Ansicht nach sind ostdeutsche Arbeitnehmer:innen oft die Verlierer im deutschen Arbeitsmarkt. Diese Ungerechtigkeit betrifft insbesondere diejenigen, die im Niedriglohnsektor beschäftigt sind.
Der Einfluss der Löhne auf die Gesellschaft
Das Thema Löhne ist nicht nur eine Frage der Fairness, sondern hat auch weitreichende soziale Auswirkungen. In Sachsen-Anhalt arbeitet jeder fünfte Beschäftigte im Niedriglohnsektor, was besonders Frauen trifft. Viele von ihnen sind auf Teilzeitjobs angewiesen, um Familie und Beruf zu vereinbaren. Hohmann plädiert für eine Lohnoffensive, die gerechte Bezahlung und einen flächendeckenden Mindestlohn von 15 Euro umfasst. Eine höhere Wertschätzung für die Arbeit von Frauen kann nicht nur deren wirtschaftliche Lage verbessern, sondern auch zur Stärkung der gesamten Gesellschaft beitragen.
Notwendiger Handlungsbedarf und politische Forderungen
Ein zentraler Punkt in Hohmanns Argumentation ist die Forderung nach einem Ostgipfel auf Bundesebene, um das Thema der Lohnungleichheit zu diskutieren. „Ministerpräsident Reiner Haseloff sollte dieses Thema zur Chefsache erklären“, sagt Hohmann. Durch die Schaffung von gleichen Lebensbedingungen in ganz Deutschland – angefangen bei den Lebenshaltungskosten bis hin zu den Gehältern – kann ein wesentlich größerer gesellschaftlicher Zusammenhalt erreicht werden.
Betreuung und Beschäftigkeitsmodelle als Schlüssel
Ein weiterer entscheidender Aspekt, den Hohmann anspricht, sind die mangelnden Betreuungsangebote für Kinder. Insbesondere alleinerziehende Frauen sind auf flexible Betreuung angewiesen. Derzeit schließen viele Kitas bereits um 15 Uhr, was berufstätige Eltern vor große Herausforderungen stellt. „Wir benötigen kostenlose Hort- und Kitaplätze mit flexiblen Öffnungszeiten, um sicherzustellen, dass Eltern nicht in Teilzeit arbeiten müssen, weil sie sonst niemanden für die Kinderbetreuung haben“, fordert sie. Solche Maßnahmen könnten helfen, den Fachkräftemangel in der Region zu bekämpfen und gleichzeitig die Situation auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern.
Ein Aufruf zur Solidarität
Hohmann und die Linke fordern eine klare Solidarisierung mit den Beschäftigten, um den Anforderungen der modernen Arbeit zu entsprechen. Sie betont: „Wir kämpfen gemeinsam für mehr Wertschätzung und für gerechte Löhne.“ Das Engagement für soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Gleichheit ist nicht nur ein politisches Ziel, sondern auch eine notwendige Voraussetzung für eine zukunftsfähige Gesellschaft in Ostdeutschland.