Joachim Löw, der frühere Bundestrainer der deutschen Fußballnationalmannschaft, hat kürzlich in einem Interview eindringlich auf die schwierige Lage der Rentner in Deutschland aufmerksam gemacht. In der Sky-Sendung „Meine Geschichte“ äußerte er seine Besorgnis über die finanzielle Situation zahlreicher Rentner, die nach Jahrzehnten harter Arbeit oft kaum über die Runden kommen. Löw fordert mehr Unterstützung für diese Gruppe und einen klaren Fokus auf die nationalen Probleme, was er mit dem Slogan „Deutschland First“ verknüpft, um die Priorität auf die eigenen Bürger zu legen.t-online

Er kritisierte die Tatsache, dass viele Rentner an der Armutsgrenze leben und nicht in finanziellen Schwierigkeiten stecken sollten. „Rentner dürfen nicht am Hungertuch nagen“, betonte er und erklärte, dass diejenigen, die Deutschland nach dem Krieg mitaufgebaut haben, eine angemessene Rente verdient haben, um ein würdevolles Leben führen zu könnenBild.

Dringende Reformen gefordert

Löw sieht die Rentenproblematik als Teil eines größeren Problems und fordert eine umfassende Neubewertung der Integration, des Bildungs- und des Gesundheitssystems in Deutschland. Er argumentiert, dass die Gesellschaft sich stärker auf die Belange der eigenen Bevölkerung konzentrieren sollte und wünscht sich eine Einheit der Nation. Dabei führt er an, dass auch die heutige Generation oft mit staatlichen Leistungen kaum über die Runden kommeBild.

Die ausreichende finanzielle Absicherung von Rentnern stellt in Deutschland derzeit eine wachsende Herausforderung dar. Laut dem Rentenversicherungsbericht von 2021 wird der Abstand zwischen der Durchschnittsrente und dem Durchschnittseinkommen bis 2035 weiter zunehmen, wobei geschätzt wird, dass das Rentenniveau bis dahin auf 45,8 Prozent sinkt. Aktuell liegt das Rentenniveau netto vor Steuern seit 2012 unter der markanten Grenze von 50 Prozent des durchschnittlichen Arbeitsentgelts; 2020 betrug es nur 48,2 Prozentbpb.

Rentenentwicklung und soziale Sicherheit

Besonders besorgniserregend ist, dass der Rückgang des Rentenniveaus seit den 1970er-Jahren kontinuierlich ist. 1977 lag der Anteil der Standardrente am durchschnittlichen Jahresarbeitsentgelt noch bei 59,8 Prozent, ein viel höherer Wert im Vergleich zu den heutigen Zahlen. Die aktuelle Rentensituation verdeutlicht die Notwendigkeit, dass gerade die Personen, die zum wirtschaftlichen Aufschwung des Landes beigetragen haben, nicht in Armut leben müssen.bpb

In Westdeutschland beziehen 85 Prozent der Männer und 88 Prozent der Frauen über 65 Jahre eine gesetzliche Rente, während in Ostdeutschland die Zahlen sogar bei 97 Prozent für Männer und 98 Prozent für Frauen liegen. Löw appelliert deshalb nicht nur an die Politik, sondern auch an die Gesellschaft insgesamt, ein stärkeres Augenmerk auf die Herausforderungen des Rentensystems zu richten, um die Lebensqualität der älteren Generation nachhaltig zu verbessernt-online.