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Literatur erzählt: Martin Mader bringt Klassiker lebendig nach Vegesack

Martin Mader, der Vegesacker Buchhändler, startet im Oktober eine neue Runde seiner Reihe "Literatur erzählt", in der er in szenischen Vorträgen Klassiker der Literatur, wie Mark Twain und Sophokles’ Antigone, mit einem humorvollen und kritischen Blick präsentiert, um damit das Interesse der Besucher zu wecken und die Relevanz dieser Werke für die heutige Zeit zu betonen.

In der Breite Straße in Vegesack zieht Martin Mader, der passionierte Buchhändler, die literarischen Liebhaber in Scharen an. Bereits 600 Gäste durften sich mit seiner Reihe „Literatur erzählt“ auf eine besondere Art und Weise mit den Klassikern der Weltliteratur auseinandersetzen. Mader hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese zeitlosen Werke nicht langweilig vorzulesen, sondern sie in einem szenischen Vortrag lebendig werden zu lassen. Damit eröffnet er seinen Zuhörern ganz neue Perspektiven auf bekannte Texte, die oft in Vergessenheit geraten.

Die Idee hinter “Literatur erzählt” ist einfach und doch genial: Die Liebe zum Theater. Mader hat eigene Skripte für die literarischen Klassiker ausgearbeitet, um sie für die Besucher greifbar und unterhaltsam zu gestalten. Er bringt es auf den Punkt, indem er mit einem Zitat von Mark Twain beginnt: „Jeder lobt Klassiker, aber niemand liest sie.“ Damit spricht er ein häufiges Phänomen an – viele schätzen große Werke, aber die tatsächliche Lektüre bleibt oft auf der Strecke.

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Premieren und bekannte Klassiker

Die neue Staffel von „Literatur erzählt“ beginnt im Oktober mit einer doppelten Premiere. Am 5. Oktober um 18 Uhr wird Mader Mark Twain vorgestellt – allerdings nicht lediglich als Autor eines Romans, sondern als Gesamterscheinung. „Ich will herausfinden, was bei ihm echt und was Spielerei ist“, so Mader. Seine Leidenschaft für Twain ist klar, doch er übergeht nicht die schwierigen Themen in seinen Arbeiten. Zu Twains bekanntestem Werk „Huckleberry Finn“ sagt Mader: „Hier wird das N-Wort mehrfach verwendet. Das müssen wir ehrlich ansprechen und nicht kaschieren.“ Er sieht Twain nicht als Rassisten, sondern als einen komplexen Schriftsteller mit facettenreichen Ansichten.

Die zweite Premiere ist für den 23. November geplant, bei der Sophokles’ „Antigone“ im Fokus steht. Mader sieht diese Tragödie nicht nur als Fortsetzung von „König Ödipus“, sondern als zeitgenössischen Kommentar zu grundlegenden Fragen von Staatsmacht und persönlicher Verantwortung. „Was darf der Staat, was muss der Bürger?“ – Diese Frage bleibt aktuell und regt zum Nachdenken an.

Zusätzlich zu den Premiereveranstaltungen wird Mader auch frühere Bearbeitungen erneut aufleben lassen, darunter „Die Nibelungensage“, „Nathan, der Weise“ und „Hamlet“. Die Preise für die Karten liegen im Vorverkauf bei 14 Euro und an der Abendkasse bei 16 Euro. Mader verfolgt ein ehrgeiziges Ziel: den 1000. Besucher seiner Reihe zu begrüßen. „Das ist zwar sportlich, aber ich habe einfach Freude daran“, sagt er und das strahlt er auch aus.

Vorabveranstaltungen und besondere Gelegenheiten

<pWer nicht auf Oktober warten möchte, hat die Möglichkeit, Mader bereits vorher bei seinen szenischen Lesungen zu erleben. Im Rahmen von „Bremen liest!“ wird er am 7. September um 18 Uhr die „Odyssee“ von Homer präsentieren und am darauf folgenden Tag eine Lesung von Shakespeares „Hamlet“ anbieten. Eintritt zu diesen Veranstaltungen beträgt jeweils 10 Euro. Das zeigt, dass der Gelegenheitsleser an keinem Datum vorbeikommt, ohne etwas von der Literatur zu genießen.

Für die Kartenreservierung stehen zwei Optionen zur Verfügung: telefonisch unter 04 21 / 661 16 10 oder per E-Mail an info@ottoundsohn.de.

Lebt in Mühlheim und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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