Die Deutsch-Französische Gesellschaft (DFG) Landau hat die neue Veranstaltungsreihe „Literarischer Salon“ ins Leben gerufen, die gemeinsam mit der Romanistik der RPTU organisiert wird. Diese Reihe hat das Ziel, die Sichtbarkeit der französischen Kultur und Literatur in der Region zu erhöhen und den interkulturellen Dialog zu fördern. Der Auftakt findet am 30. Januar 2025 um 18:30 Uhr in der KulturCantina, Ostbahnstraße 3B, in Landau statt. Der Einlass beginnt bereits um 18 Uhr und der Eintritt ist frei.
Die erste Veranstaltung der Reihe wird eine Lesung und ein Gespräch mit der Biografin Walburga Hülk-Althoff sein, die ihre Biografie „Victor Hugo. Jahrhundertmensch“ vorstellt, die 2024 veröffentlicht wurde. Interessierte können sich per E-Mail an lars.henk[at]rptu.de für das Event anmelden. Neben der Lesung sind in Zukunft weitere Austauschformate mit Autorinnen, Autoren, Übersetzerinnen und Forschenden geplant, die sich an Literatur- und Kulturliebhaber richten werden.
Walburga Hülk-Althoff und Victor Hugo
Walburga Hülk-Althoff beleuchtet in ihrem Buch das Leben von Victor Hugo, der von 1802 bis 1885 lebte. Hugo gilt in Frankreich als einer der größten Autoren und wird oft mit Goethe in Deutschland verglichen. In der letzten Zeit hat die Rezeption von Hugo in Deutschland merklich abgenommen, was Hülk-Althoff dazu bewegte, ein umfassendes Werk über ihn in deutscher Sprache zu schaffen. Ihr Interesse an Hugo wurde besonders durch den Brand der Kathedrale Notre-Dame am 15. April 2019 geweckt, der einen Anlass bot, sich mit Hugos Werk auseinanderzusetzen.
Die Biografie von Hülk-Althoff umfasst 500 Seiten und kostet 38 Euro. Darin wird der vielseitig begabte Hugo als Dramatiker, Lyriker, Zeichner und vor allem als engagierter Kämpfer für soziale Themen, wie die Abschaffung der Sklaverei und die Todesstrafe, beschrieben. Hugo verbrachte mehrere Jahre im Exil und kehrte erst zurück, als Frankreich eine Republik wurde. Seine bekanntesten Werke, „Der Glöckner von Notre Dame“ und „Les Misérables“, sind fest im kulturellen Gedächtnis verankert und zeigen die tiefen Einblicke in die soziale Realität des 19. Jahrhunderts.
Ein Leben im Zeichen der Literatur
Victor Hugos Leben war geprägt von politischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Er erlebte die gesamte Spannweite des 19. Jahrhunderts, von Napoleon bis zur Dritten Republik. Hugo war nicht nur ein literarischer Gigant, sondern auch ein aktiver Stimme in der Gesellschaft. Seine Beziehungen, insbesondere die langjährige außereheliche Beziehung zu Juliette Drouet, und seine politischen Engagements prägten sein Werk und sein Leben enorm. Für seine Verdienste wurde ihm ein Ehrengrab im Panthéon in Paris zuteil.
Walburga Hülk-Althoff hat mit ihrem Werk eine Brücke zwischen der französischen und der deutschen Kultur geschlagen, um so ein besseres Verständnis für die Komplexität und die Relevanz von Hugos Schaffen zu ermöglichen. Das Event am 30. Januar ist somit nicht nur eine Lesung, sondern auch ein Schritt zur Wiederbelebung von Hugos Präsenz in der deutschen Literaturlandschaft.
Für weitere Informationen können Interessierte Lars Henk unter lars.henk[at]rptu.de kontaktieren.
RPTU berichtet über die neue Veranstaltungsreihe, während Giessener Anzeiger Einblicke in Walburga Hülk-Althoffs Buch bietet. Zudem erläutert NZZ die Bedeutung von Victor Hugo für die Literatur und die Gesellschaft.