Am 5. März 2025 hat der Discounter Lidl eine bedeutende Preissenkung für verschiedene Butterprodukte in Deutschland angekündigt. Die Eigenmarke „Milbona“ sowie drei weitere regionale Butterartikel sind von den neuen Preisen betroffen. So kostet beispielsweise die Milbona Deutsche Markenbutter in der 250-Gramm-Packung nun 1,99 Euro, im Vergleich zu vorher 2,19 Euro. Auch andere Produkte wurden günstiger: die Milbona Echte Irische Butter kostet jetzt 2,69 Euro (zuvor 2,79 Euro) und die Milbona Weidebutter ist nun für 2,49 Euro erhältlich (zuvor 2,59 Euro). Lidl hat die Preissenkung mit den gesunkenen Rohstoffpreisen für Butter begründet und angekündigt, dass diese Preisanpassungen dauerhaft sein werden.DerWesten berichtet, dass auch die Milbona Süßrahmbutter und die Ein gutes Stück Bayern Butter mildgesäuert in der 250-Gramm-Packung günstiger angeboten werden.
Diese Preisanpassungen erfolgen in einer Zeit, in der die Butterpreise in Deutschland an einem Rekordniveau angelangt sind. Laut den aktuellen Statistiken liegt der Preis für ein 250-Gramm-Päckchen Butter für viele Verbraucher bei mindestens 2,39 Euro. Ein besorgniserregender Trend, da die Preise im Vergleich zum vorherigen Höchststand im August 2023 um zehn Cent gestiegen sind.Tagesschau berichtet, dass die hohen Butterpreise vor allem durch einen niedrigen Fettgehalt in der Milch verursacht werden, welcher in den letzten Monaten unter dem Normalwert lag.
Marktentwicklung und Herausforderungen
Der Rückgang des Fettgehalts in der Milch ist seit Februar zu beobachten und gilt als „atypisch“. Dieser Rückgang ist mit einer Verminderung des Warenangebots und der daraus resultierenden Preissteigerung verbunden. Je weniger Fett in der Milch vorhanden ist, desto mehr Milch wird benötigt, um die gleiche Menge Butter zu produzieren. Dies bringt zusätzliche Herausforderungen für die Milchbauern mit sich.Tagesschau hebt hervor, dass die Anzahl der Milchkühe und der Milchviehbetriebe in Deutschland, die kontinuierlich abnimmt, nicht zur Stabilität des Marktes beiträgt.
Ein Beispiel ist der Landwirt Georg Rott, der seine Milchviehhaltung aufgegeben hat, um auf Pferdehaltung umzusteigen. Die hohe Investition für Tierwohlansprüche stellt viele Betriebe vor große Herausforderungen, da ein Kuhplatz zwischen 18.000 und 20.000 Euro kostet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Milchkühe in Deutschland um nahezu 100.000 gesunken, was den Druck auf die Milchpreise weiter erhöht.
Inflation und Preistrends
Diese Entwicklungen finden ebenfalls vor dem Hintergrund einer sinkenden Inflation statt, die den niedrigsten Stand seit über drei Jahren erreicht hat. Die aktuelle Inflationsrate liegt bei 1,6%, während die Butterpreise im vergangenen Jahr um fast 40% gestiegen sind. Trotz dieser hohen Steigerung macht Butter lediglich 0,18% des Warenkorbs zur Inflationsberechnung aus, was zeigt, wie Marginalitätsfaktoren den Breitenmarkt beeinflussen können.Tagesschau zufolge sind zudem Preissenkungen bei anderen Lebensmitteln wie Rapsöl und Mehl zu verzeichnen, was einen weiteren Kontrast zu den Entwicklungen bei Butter darstellt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Preissenkungen von Lidl sowohl eine Reaktion auf sinkende Rohstoffpreise sind als auch in einen komplizierten Marktrahmen eingebettet sind, der durch anhaltende Preiserhöhungen und strukturelle Veränderungen in der Milchwirtschaft gekennzeichnet ist.