Leerstand von Wohnungen in Deutschland: Eine vielschichtige Herausforderung für die Wirtschaft
In Deutschland herrscht eine hohe Nachfrage nach Wohnraum, doch zugleich stehen fast zwei Millionen Wohnungen leer. Dies stellt eine komplexe Problematik dar, die weitreichende Auswirkungen auf die Wirtschaft hat. Laut dem Mikrozensus, der aktuelle Daten über den Leerstand von Immobilien liefert, betrug die Leerstandsquote zum Stichtag 15. Mai 2022 4,3 Prozent.
Die Leerstände sind nicht gleichmäßig über das Land verteilt. Besonders in den Ballungsräumen sind Wohnungen knapp, während deutschlandweit im Schnitt jede 23. Wohnung leersteht. Unter den leeren Wohnungen sind mehr als die Hälfte (55 Prozent), die bereits seit über einem Jahr nicht mehr bewohnt wurden.
Trotz des Leerstands sind nicht alle Wohnungen sofort bezugsfertig. Nur 38 Prozent der leeren Immobilien waren innerhalb der nächsten drei Monate bereit zur Nutzung. In den Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin war dieser Anteil mit 52 bis 61 Prozent deutlich höher. Ein weiterer Teil der Leerstände (24 Prozent) soll durch Baumaßnahmen oder Sanierungen wieder auf den Markt gebracht werden, während lediglich bei vier Prozent ein Abriss geplant ist. Einige Immobilien (sieben Prozent) sollen verkauft oder von den Eigentümern selbst genutzt werden.
Die Daten des Mikrozensus 2022 wurden anhand von amtlichen Registern und Befragungen von zwölf Prozent der Bevölkerung erhoben. Rund 23 Millionen Eigentümer und 8.000 Wohnungsunternehmen haben Informationen zu ihren Immobilien bereitgestellt. Diese detaillierten Einblicke ermöglichen es, die Gründe für den Leerstand von Wohnungen besser zu verstehen und Maßnahmen zur Nutzung dieser Ressourcen zu planen.
Der Leerstand von Wohnungen stellt somit eine bedeutende ökonomische Herausforderung dar, die es zu bewältigen gilt. Eine effiziente Nutzung des vorhandenen Wohnraums ist entscheidend, um den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu decken und die Stabilität des Immobilienmarktes zu sichern.