Leerstand als notwendiges Element im Immobiliengeschäft
Die Diskussion um den Leerstand von fast zwei Millionen Wohnungen in Deutschland ist in vollem Gange. Doch ist Leerstand nicht gleich Leerstand. Die Attraktivität einer Immobilie hängt oft von ihrer Lage ab, insbesondere auf dem Land, wo es schwieriger ist, Mieter zu finden. Es kommt auch vor, dass in ländlichen Gegenden Gebäude sogar abgerissen werden, da kein Interesse an einer Nutzung besteht.
Die Auswertung des Statistischen Bundesamtes im Mai 2022 ergab, dass nur ein Drittel der leer stehenden Wohnungen innerhalb der nächsten drei Monate bezugsfertig wäre. Gründe dafür sind geplante Sanierungen oder andere Baumaßnahmen. Diese sind notwendig, um die Wohnungen aufzuwerten oder sie energieeffizienter zu gestalten, was auch dem Klimaschutz zugutekommt.
Die Politik könnte den Leerstand von Wohnungen stärker in den Fokus nehmen. Maßnahmen wie beschleunigte Sanierungsprozesse, geringere bürokratische Auflagen und frühzeitige Genehmigungen könnten dazu beitragen, die Leerstandszeit zu verkürzen. Dennoch wird der große Bestand leer stehender Wohnungen die Wohnungssituation in städtischen Gebieten nicht über Nacht lösen.
Es ist wichtig zu erkennen, dass ein gewisser Leerstand zum Immobiliengeschäft dazugehört. Dies ermöglicht Flexibilität für Eigentümer und Investoren und trägt langfristig zur Stabilität des Marktes bei.