Ein islamistischer Tunesier wurde vor kurzem in Frankreich zu lebenslanger Haft verurteilt. Dies geschah im Zusammenhang mit einem brutalen Angriff, der am 29. Oktober 2020 in der Basilika Notre Dame de l’Assomption in Nizza stattfand. Der Täter, Brahim Aouissaoui, stach dabei drei Menschen nieder und verletzte sieben weitere schwer. Die Verurteilung erfolgte wegen Mordes und Mordversuchs mit terroristischem Hintergrund. Laut ZVW, hatte der Angreifer kurz vor dem Tatgeschehen Frankreich über Italien erreicht und wurde von den Einsatzkräften schwer verletzt getötet.

Besonders tragisch ist der Fall der Opfer. Die erste Person, die Aouissaoui erstach, war Nadine Devillers. Simone Barreto Silva, eine 44-jährige dreifache Mutter, versuchte zu helfen und wurde ebenfalls attackiert. Ihre Flucht aus der Kirche führte sie auf die Terrasse, wo sie starb. Die Gewalt des Angriffs richtete sich gezielt gegen gläubige Christen, was die Situation noch dramatischer erscheinen lässt. Die Tagespost berichtet, dass Hunderte von Menschen seit den Anschlägen auf Bataclan und „Charlie Hebdo“ im Jahr 2015 durch islamistischen Terrorismus in Frankreich Opfer wurden.

Terrorismus in der EU

Der Anschlag in Nizza war Teil einer besorgniserregenden Statistik. Laut einem Bericht von Europol gab es im Jahr 2020 in der EU insgesamt 57 Terroranschläge, darunter zehn dschihadistische Anschläge, die in Österreich, Frankreich und Deutschland verübt wurden. Dschihadistische Terroristen waren für mehr als die Hälfte der 21 Todesopfer in diesem Jahr verantwortlich. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Todesopfer und Verletzten in der EU signifikant an, was die exzessive Bedrohung durch den Terrorismus verdeutlicht. Weitere Informationen dazu finden sich in der Analyse von Europäischem Parlament.

Die wiederholte Gewalt gegen Kirchen und Gläubige stellt eine tödliche Herausforderung für die europäische Gesellschaft dar. Dies ist besonders besorgniserregend, da der Terroranschlag in Nizza nur kurze Zeit nach einem Aufruf des Terrornetzwerks Al-Kaida erfolgte, der Franzosen dazu aufforderte, in ihren Kirchen angegriffen zu werden. Der Aufruf war eine direkte Reaktion auf die explizite Rückkehr von Mohammed-Karikaturen auf die Titelseite von „Charlie Hebdo“ im Jahr 2020.

Der inzwischen verurteilte Täter, Aouissaoui, gestand während des Prozesses und stellte seine Taten in einen politischen Kontext, indem er die westliche Welt anklagte, Muslime zu töten. Obwohl zu Beginn des Verfahrens angegeben wurde, dass er sich an nichts erinnern könne, motivieren seine Aussagen und eingehenden Informationen über seine Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Behörden, in der Gesellschaft wachsam zu bleiben. Derzeit kann eine Freilassung des 25-Jährigen frühestens in 30 Jahren geprüft werden.