Im Jahr 2024 wurde auf den Autobahnen in Deutschland ein deutlicher Anstieg der Staus verzeichnet. Laut BNN zählte der ADAC insgesamt 516.000 Staus, was einen Anstieg von 12.000 Staus im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Gesamtdauer der Staus betrug 448.000 Stunden, ein Plus von 21.000 Stunden. Die aufaddierte Strecke der Staus belief sich auf 859.000 Kilometer, was jedoch einen Rückgang von 18.000 Kilometern darstellt. Diese Zahlen deuten auf eine leichte Verschlechterung der Verkehrssituation hin.
Hauptursachen für die Stauentwicklung sind ein um vier Prozent gestiegenes Verkehrsaufkommen sowie die hohe Anzahl an Baustellen. Besonders betroffen ist Nordrhein-Westfalen, wo knapp ein Drittel der Staukilometer auftraten. Ein weiteres Sechstel entfiel auf Bayern, während Stadtstaaten im Verhältnis zur Länge ihres Autobahnnetzes besonders stark betroffen waren, insbesondere Berlin.
Stauentwicklung während der Sommerferien
Die ADAC Staubilanz für den Sommerurlaub, die den Zeitraum vom 21. Juni bis 8. September 2024 erfasste, zeigt, dass der Individualurlaub mit dem Pkw in Deutschland weiterhin beliebt ist. Insgesamt wurden 119.246 Staus verzeichnet, was einem minimalen Rückgang um fast 3 % im Vergleich zu 2023 entspricht. Die Gesamtlänge der Staus summierte sich auf 205.323 Kilometer, was etwa fünf Erdumfängen entspricht. Dennoch stieg die Stau-Dauer um 0,3 % im Vergleich zum Vorjahr.
Unter den Autobahnen war die A99 (Autobahnring München) die am stärksten belastete Ferienautobahn, gefolgt von der A8 (Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg) und der A3 (Grenzübergang Elten/NL – Köln – Frankfurt – Passau). Während der Sommerferien wurde die höchste Stauanzahl am ersten August-Wochenende (2. bis 4. August) mit 3923 Staus verzeichnet.
Schlimmste Stautage und Trends
Der Freitag vor dem langen Pfingst-Wochenende stellte 2024 den schlimmsten Stautag dar, an dem 2.500 Staustunden und 5.200 Kilometer Stau auftraten. Hohe Stauwerte wurden auch an Feiertagen wie Fronleichnam, Christi-Himmelfahrt und dem Tag der Deutschen Einheit registriert. Die Zahlen basieren auf Positions- und Geschwindigkeitsinformationen von Lkw-Flotten und Smartphone-Apps, die der ADAC zur Stauermittlung nutzt.
Die Entwicklung der Staus ist im Vergleich zu den Pandemie-Jahren weiterhin kritisch. Im Sommer 2022 gab es bereits 106.488 Staus mit einer Länge von 178.483 Kilometern und einer Gesamtstaudauer von 81.135 Stunden, was die Belastung der Straßen im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie verdeutlicht. Auch in den Corona-Jahren 2022 und 2023 war der Reiseverkehr beim Individualurlaub gut, was die Vorliebe der Deutschen für Fahrten mit dem eigenen Pkw unterstreicht. Für eine detailliertere Ansicht der Stauentwicklung in den letzten Jahren verweist ADAC auf seine umfassenden Statistikdaten.