Kurdischer Aktivist Ferit Çelik inhaftiert: Hintergründe und Kritik

In der jüngsten Entwicklung wurde der kurdische Aktivist Ferit Çelik von Schweden an Deutschland ausgeliefert. Der 36-jährige Çelik wurde aufgrund eines europäischen Haftbefehls am 23. Februar 2024 in Solna nahe Stockholm festgenommen. Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz beschuldigt ihn, in den Jahren 2019 bis 2021 als Mitglied der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) tätig gewesen zu sein. Diese Aktivitäten führten zur Ausstellung des Haftbefehls. Die Auslieferung fand trotz bekannter Sicherheitsbedenken seitens Schwedens statt.

Nach seiner Präsentation vor dem Haftrichter wurde Çelik in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Koblenz genommen. Derzeit ist er einer von 13 Kurden, die sich in deutscher Haft befinden, weil sie der Mitgliedschaft in der PKK beschuldigt werden. Seit der Entscheidung des Bundesgerichtshofs im Jahr 2010, die PKK als terroristische Vereinigung einzustufen, wurden fast 70 Personen aufgrund dieser Mitgliedschaft inhaftiert.

In Bezug auf die Auslieferung und Inhaftierung von Ferit Çelik hat der Rechtshilfefonds Azadî e.V. die deutsche Justiz kritisiert. Die Organisation wirft Deutschland vor, mit der Verfolgung kurdischer Aktivisten die Interessen des Erdoğan-Regimes zu unterstützen. Azadî e.V. betont die Kontinuität der Kriminalisierung der kurdischen Bewegung durch die Bundesrepublik und sieht darin eine Einmischung in den Konflikt in Kurdistan und den angrenzenden Ländern.

Die Festnahme und Auslieferung von Ferit Çelik haben daher erneut Spannungen hervorgerufen, nicht nur zwischen den beteiligten Ländern, sondern auch innerhalb der kurdischen Gemeinde. Die Reaktionen auf diese Ereignisse sind vielfältig und zeigen die Komplexität der politischen Landschaft, in der solche Entwicklungen stattfinden.