Am 14. Januar erhielt die Leipzigerin Antje Hamel einen erschreckenden Anruf während ihrer Mittagspause. Ein Sanitäter informierte sie über die kritischen Verletzungen ihres Partners Robert Weiland, die durch eine Explosion einer Kugelbombe im Güntz-Park entstanden waren. Robert Weiland, der bei dem Vorfall schwere Verletzungen an beiden Händen, eine Netzhautverletzung durch einen Splitter im Auge und Brandverletzungen im Gesicht und am Körper erlitt, wurde sofort ins Klinikum St. Georg gebracht. Dort unterzog er sich einer zwölfstündigen Operation, um seine verletzten Gliedmaßen zu retten.

Die medizinischen Maßnahmen führten dazu, dass drei Finger an seiner linken Hand gerettet wurden, während zwei Finger mithilfe von Drähten stabilisiert wurden. Dennoch musste Robert den Zeigefinger seiner rechten Hand amputieren. Die behandelnden Ärzte setzten Nerven aus seiner Wade und Sehnen aus dem linken Unterarm zur Rekonstruktion ein. Aufgrund dieser dramatischen Veränderungen wird Robert voraussichtlich lernen müssen, als Linkshänder zu leben, nachdem er 40 Jahre lang Rechtshänder war.

Die Gefahr von Kugelbomben

Die Explosion im Güntz-Park ist nur ein Beispiel für die zunehmenden Verletzungen, die durch Kugelbomben verursacht werden. Laut Berichten des Unfallkrankenhauses Berlin (UKB) wurden in den ersten Stunden nach Silvester insgesamt 15 Personen als Bölleropfer registriert, darunter fünf schwer Verletzte, die ebenfalls an Händen durch Kugelbomben litten. In Berlin mussten viele der Verletzten wegen schwerer Verletzungen, darunter auch Kinder, behandelt werden.

Kugelbomben, die als k Kugelrunde Geschosse mit extrem hoher Sprengkraft gelten, sind in Deutschland rigoros reguliert und für den Allgemeinen Gebrauch verboten. Diese explosiven Geräte werden hauptsächlich in professionellen Feuerwerken eingesetzt und können gefährliche Verletzungen hervorrufen. So führte ihre unsachgemäße Verwendung in der Oberhavel-Region und im Kreis Paderborn zur Tötung zweier Männer.

Politische Reaktionen und Forderungen

Die Häufung solcher Vorfälle hat zu einer Diskussion über strengere Sicherheitsmaßnahmen geführt. Berlins Regierender Bürgermeister Wegner von der CDU hat bereits Maßnahmen zur Eindämmung der Einfuhr von Kugelbomben gefordert. Zudem wird die Notwendigkeit von Gesprächen mit Nachbarländern wie Polen und Tschechien betont, um den Schmuggel gefährlicher Böller zu bekämpfen. Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft fordert eine bessere Zollausstattung und schnellere Bestrafungen für Täter.

Die politisch motivierten Anstrengungen zielen darauf ab, die Gefahren von verunreinigtem Feuerwerk und unzulässigen Kugelbomben, die vor allem durch illegale Kanäle in Umlauf geraten, zu mindern. So wurden besonders in Berlin-Schöneberg durch die Detonation solcher Sprengkörper nicht nur Menschenleben gefährdet, sondern auch zahlreiche Häuser und Fahrzeuge erheblich beschädigt.

Antje Hamel und Robert Weiland zeigen sich dankbar für die Unterstützung des Krankenhaus-Teams, während Robert motiviert ist, so schnell wie möglich zu genesen und zu seinem Alltag zurückzukehren. Die Schicksale der Opfer von Kugelbomben erinnern daran, wie gefährlich unsachgemäße Feuerwerksnutzung sein kann.

MDR berichtet, dass Antje Hamel und Robert Weiland in dieser herausfordernden Zeit Ermutigung erfahren, während Tagesspiegel berichtete über die weitreichenden Verletzungsfälle durch Kugelbomben in Berlin, und Deutschlandfunk beschreibt die Gefährlichkeit dieser illegalen Explosivstoffe und die Diskussionen um schärfere Sicherheitsmaßnahmen.